Serbien: Aufregung um Russland-Aussage von Ana Brnabic

Falls sich die Ministerpräsidentin zwischen Brüssel und Moskau wählen müsste, würde sie sich für die EU entscheiden. Präsident Vucic korrigierte die Aussage.

Die Aufregung um eine Aussage der neuen serbischen Ministerpräsidentin Ana Brnabic zu Beziehungen mit Russland hat sich in Belgrad noch nicht gelegt. Auch Präsident Aleksandar Vucic sah sich gezwungen, die politisch unerfahrene Regierungschefin zu korrigieren.

Serbien sei auf dem Weg in Richtung EU, dies dürfe und werde aber nicht die sehr guten Beziehungen zu Russland gefährden, erklärte Vucic laut Medienberichten vom Freitag in einem Gespräch mit dem Botschafter Moskaus in Belgrad, Alexander Tschepurin.

Russland oder EU?

Anlass lieferte eine Aussage von Brnabic gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, die für große Aufregung sorgte. Sie meinte am Dienstag, dass sich das EU-Beitrittsland Serbien für Brüssel entscheiden würde, sollte es gezwungen werden, eine Entscheidung zwischen engeren Beziehungen zu Russland oder der EU-Eingliederung zu treffen. Außenminister Ivica Dacic korrigierte Brnabic daraufhin umgehend.

Belgrader Medien berichteten am Freitag unter Berufung auf eine Sprecherin des russischen Außenministeriums, dass Brnabic dem russischen Botschafter unterdessen den Wortlaut ihres Gesprächs mit Bloomberg zugestellt habe. Sie sei "falsch interpretiert" worden, so Brnabic.

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