Serbische Opposition verlässt Wahlkommission

Über 10.000 Menschen demonstrierten am Samstag gegen Vucic

Im Streit um angebliche Manipulationen bei der Präsidentenwahl in Serbien vor einer Woche hat die Opposition die Wahlkommission verlassen. Das berichteten die örtlichen Medien am Sonntagabend übereinstimmend. Die Regierungsmehrheit in dieser Kommission, in der alle Parteien vertreten sind, weigere sich, die Stimmen neu auszuzählen, hatten die Oppositionsvertreter ihren Schritt begründet.

Regierungschef Aleksandar Vucic hatte die Abstimmung für das neue Staatsoberhaupt triumphal gewonnen und die Opposition deklassiert. Die hatte jedoch Fälschungen behauptet und kritisiert, dass der alles beherrschende Vucic im Wahlkampf die Opposition mit seinem großen Einfluss in Medien, Justiz, Parlament, Regierung und Geheimdienst unterdrückt habe. Es habe keine faire Auseinandersetzung gegeben.

Am Samstag hatten in Belgrad schätzungsweise über 10.000 Menschen den sechsten Tag in Folge gegen den allgegenwärtigen Vucic demonstriert. Unter dem Motto "Gegen die Diktatur" waren Spruchbänder zu lesen wie "Das Volk hungert - die Elite freut sich" und "Nieder mit Vucic". Erstmals hatten sich auch Vertreter von Polizei und Armee den unzufriedenen Studenten angeschlossen. Neben sozialen Forderungen verlangten die Demonstranten den Rücktritt von Vucic und seinen engsten Mitarbeitern.

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