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Katalonien: Separatisten einigen sich auf Regierung
Der bisheriger Regionalpräsident Artur Mas verzichtet offenbar auf eine erneute Kandidatur.
Die katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter haben sich am Samstag in letzter Minute offenbar auf eine neue Regierung in der nordspanischen Region geeinigt. Das Bündnis Junts pel Si und die linksradikale Partei CUP seien übereingekommen, "eine Regierung zu bilden und keine Neuwahlen abzuhalten", hieß es in Barcelona. Demnach verzichtete Regionalpräsident Artur Mas auf eine erneute Kandidatur.

Mas mehrfach gescheitert
Die Listenverbindung Junts pel Si (Gemeinsam für das Ja) und die CUP gehören zum Lager der katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter. Der seit 2010 amtierende Mas hatte mit seiner Allianz bei der Regionalwahl am 27. September zwar die meisten Sitze im Parlament gewonnen, die absolute Mehrheit aber verpasst. Der Regionalpräsident war seitdem aber mehrfach mit dem Versuch gescheitert, sich im Amt bestätigen zu lassen.
Die nötige Mehrheit kam nie zustande, auch weil die kleine linksradikale Partei CUP den Sparkurs von Mas ablehnte. Die CUP hatte den 59-Jährigen Anfang Jänner die Unterstützung verweigert und den Chef der Allianz Junts pel Si aufgefordert, zugunsten eines anderen Kandidaten auf das Amt zu verzichten. Mas hatte dies vorerst abgelehnt. "Ich will unseren Gegnern in Madrid und hier weiter die Stirn bieten", sagte der Separatist noch vor Kurzem bei einem Parteitreffen vor Journalisten.
Die antikapitalistische CUP (Kandidatur für Volkseinheit) ist für eine Abspaltung der Region, hatte ihren Anhängern im Wahlkampf allerdings versprochen, nicht für eine Wiederwahl von Mas zu stimmen. Der Präsident der Separatisten-Bewegung "Katalanische Nationalversammlung" (ANC), Jordi Sanchez, teilte am Samstag mit. "Es gibt ein Abkommen. Wir haben eine Regierung und Stabilität", schrieb er bei Twitter.
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