Russland für vereinte Luftschläge gegen den IS

Ein Su-24 Bomber der russischen Luftwaffe
Die USA und Russland sollten ihre Einsätze gemeinsam planen und ausführen.

Russland hat vorgeschlagen, künftig in Syrien gemeinsam mit den Vereinigten Staaten Luftangriffe gegen die Dschihadisten zu fliegen.

"Wir schlagen den USA als dem Anführer der Internationalen Syrien-Unterstützergruppe vor, dass die russische Luftwaffe und die Kampfflugzeuge der von den USA angeführten Koalition vom 25. Mai an gemeinsam Einsätze plant und ausführt", sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag im russischen Fernsehen.

Die USA fliegen seit Herbst 2014 an der Spitze einer internationalen Koalition Luftangriffe gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und andere radikale Islamistengruppen in Syrien. Russland seinerseits griff im Herbst 2015 an der Seite der syrischen Regierungstruppen in den Konflikt ein, wobei es neben den Jihadisten auch moderate Rebellengruppen bombardierte.

Zwar reduzierte Russland im März die Angriffe und zog einen Großteil seiner Truppen aus Syrien ab, doch unterstützt es Machthaber Bashar al-Assad weiter mit Luftangriffen im Kampf gegen die Jihadisten. Schoigu sagte am Freitag, Ziel der Angriffe sollten auch die Al-Nusra-Front sein und andere radikale Milizen, die sich nicht an der im Februar vereinbarten brüchigen Waffenruhe beteiligen.

Der Verteidigungsminister forderte zudem, dass die Streitkräfte auch die "Konvois mit Waffen und Munition" sowie die "bewaffneten Einheiten, die illegal die syrisch-türkische Grenze überqueren", ins Visier nehmen. Die USA und Russland bemühen sich derzeit verstärkt um eine politische Lösung des jahrelangen blutigen Konflikts, doch gibt es bei den Verhandlungen weiter kaum Fortschritte.

USA wissen offiziell von nichts

Die USA haben nach den Worten eines Pentagon-Sprechers bisher keinen Vorschlag aus Russland erhalten, gemeinsam Luftangriffe in Syrien zu fliegen. Entsprechende Hinweise habe man bisher lediglich den Medien entnommen, sagte Pentagon-Sprecher Jeff Davis am Freitag.

Es gelte nach wie vor: „Wir koordinieren uns nicht mit Russland oder arbeiten mit ihnen bei Operationen in Syrien zusammen“, sagte Davis. Ausgenommen davon sei eine Vereinbarung, Flüge von Kampfflugzeugen so zu koordinieren, dass es nicht zu Unfällen kommt. Russland unterstütze das Assad-Regime, während sich die Operationen der US-geführten Koalition auf den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) konzentriere.

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