Russland-Ermittlungen, "weil Trump ein Idiot ist"

Sam Nunberg, ehemaliger Trump-Berater, verweigert die Kooperation im Zuge der Russland-Ermittlungen und sagt, dass Trump "etwas mit den Russen getan haben könnte".

Vorgestern kannten Sam Nunberg höchstens Washington-Insider. Heute redet ganz Amerika über ihn. Weil er sich in die Riege ehemaliger Trump-Berater einreiht, deren Auftritte in die Kategorie seltsam bis skurril fallen.

Der frühere Wahlkampfmitarbeiter des nunmehrigen US-Präsidenten Donald Trump wurde vom Team um Russland-Sonderermittler Robert Mueller befragt, und weigert sich nun, mit ihm zu kooperieren. "Ich bin die erste Person in der Geschichte, die sagt: Das mache ich nicht." Das teilte er Mueller nicht diskret, sondern mittels diverser Interviews mit - in denen er auch Trump und dessen Wahlkampf ausführlich kommentierte.

CNN sagte er, "ich wurde gewarnt, mich nicht mit Mueller anzulegen", um in der Folge genau das zu machen. Der Sonderermittler will von Nunberg Einblicke in seine Mails - vor allem mit den (ehemaligen) Trump-Beratern Steve Bannon und Roger Stone. Nunberg weigert sich, findet das bei MSNBC "absolut lächerlich". "Warum sollte ich das tun?" und "Warum muss Bob Mueller meine Mails sehen, in denen Roger (Stone, Anm.), Steve (Bannon, Anm.) und ich uns darüber unterhalten, wie sehr wir Menschen hassen?" Die Konsequenz dieser Verweigerung könnte eine Verhaftung Nunbergs sein. "Ich glaube, es wäre lustig, wenn Mueller das tun würde."

Nunberg hatte Trumps Wahlkampfteam bereits im August 2015 verlassen müssen - also zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Er wurde wegen rassistischer Äußerungen gefeuert und behauptet nun, dass sowohl die Mauer zu Mexiko als auch der so genannte "Muslim Ban", also ein Einreiseverbot für Muslime, seine Idee gewesen seien. Jetzt sei er aber "kein Fan" mehr von Donald Trump, der ihn "sehr schlecht behandelt habe". Ob er glaube, dass Mueller etwas gegen Trump in der Hand habe? "Das kann gut sein. Er (Trump, Anm.) könnte etwas getan haben mit den Russen während des Wahlkampfs, aber ich weiß es nicht genau." CNN sagte er: "Ich glaube, Mueller hat genug gegen Trump in der Hand." Dass es die Russland-Ermittlungen überhaupt gäbe, liege daran, dass "Trump ein Idiot ist".

Dazu befragt, ob er bei den Interviews betrunken war, sagte Nunberg: "Nein, außer meinen Antidepressiva habe ich nichts genommen."

Kommentare