Russischer Hubschrauber in Syrien abgeschossen
Der Transporthubschrauber vom Typ Mi-8 sei am Montag getroffen worden, nachdem er Hilfsgüter in die von syrischen Regierungstruppen belagerte Stadt Aleppo gebracht habe, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zu dem Abschuss bekannte sich zunächst niemand. Der Hubschrauber sei auf dem Rückflug zu seinem Stützpunkt in der Mittelmeerprovinz Latakia gewesen und rund 40 Kilometer von Aleppo entfernt abgestürzt. Alle fünf Besatzungsmitglieder kamen demnach ums Leben. Sollten von den USA gelieferte Waffen zum Einsatz gekommen sein, könnte das zu erheblichen Spannungen zwischen Russland und den USA führen. Beide unterstützen im Bürgerkrieg gegnerische Seiten, bekämpfen aber auch die radikalislamische IS-Miliz.
Kein IS aktiv
Der Hubschrauber stürzte in der Nähe von Saraqeb ab. Die Stadt liegt auf halber Strecke zwischen Aleppo und dem russischen Militärstützpunkt Hmeimim am Mittelmeer. Im Absturzgebiet sind keine Angehörigen des sogenannten Islamischen Staates (IS) aktiv.
Fotos im Netz
Im Internet tauchten kurz nach dem Abschuss Fotos von Kämpfern auf, die russische Ausweispapiere zeigten, sowie von einer blutüberströmten männlichen Leiche in einer Wüstengegend, umringt von einem halben Dutzend Menschen. Die Echtheit der Fotos war nicht überprüfbar. Es ist der tödlichste Angriff auf russische Truppen in Syrien seit Beginn des russischen Einsatzes an der Seite der Regierung von Machthaber Bashar al-Assad Ende September 2015. Insgesamt starben damit nach offiziellen Angaben bereits 18 russische Soldaten in Syrien.
Mit einer neuen Offensive versuchten derweil jihadistische und islamistische Rebellengruppen, den Belagerungsring regierungstreuer Verbände um Aleppo zu durchbrechen. Die islamistischen Gruppen zündeten am Sonntag Autobomben und feuerten Raketen ab, während ihre Kämpfer vorrückten, um eine neue Versorgungsroute in die von Rebellen gehaltenen Stadtteile zu öffnen.
Kommentare