Russische Tanker haben Nordkorea mit Öl versorgt

Die beiden Insider beriefen sich auf Geheimdienstinformationen und Satellitenbilder. "Verstoß gegen UN-Sanktionen".

Russische Tanker haben Insidern zufolge in den vergangenen Monaten mindestens dreimal Nordkorea mit Treibstoffen versorgt. Dabei hätten die Schiffe auf hoher See ihre Ladung an nordkoreanische Tanker übergeben, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus hochrangigen westeuropäischen Sicherheitskreisen. Der Verkauf von Öl oder Ölprodukten aus Russland verstoße gegen UN-Sanktionen, hieß es weiter.

Dementi

Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der russische Staat an den Transfers beteiligt gewesen sei, sagte einer der Insider. Das russische Außenministerium und der russische Zoll lehnten eine Stellungnahme am Mittwoch ab. Der Eigentümer eines der Schiffe, das verdächtigt wird, Öl nach Nordkorea geschmuggelt zu haben, wies derartige Aktivitäten zurück. Reuters konnte die Informationen nicht unabhängig bestätigen.

Tanker schalteten Transponder ab

Die beiden Insider beriefen sich auf Geheimdienstinformationen und Satellitenbilder der Schiffe, die von den russischen Pazifikhäfen ausgelaufen seien. Nähere Angaben machten sie aus Geheimhaltungsgründen nicht. Aus Satellitendaten, die über Reuters erhältlich sind, gehen aber ungewöhnliche Aktivitäten bei einigen der Schiffe vor, die von den Insidern genannt wurden. So schalteten die Tanker ihre Transponder ab, welche üblicherweise die genaue Position bekanntgeben.

Trump kritisierte jüngst China

Erst am Donnerstag hatte US-Präsident Donald Trump China vorgeworfen, illegale Öllieferungen nach Nordkorea zu erlauben. Südkoreanische Medien hatten berichtet, chinesische Schiffe hätten auf hoher See Öl an nordkoreanische Tanker übergeben. China wies die Anschuldigungen zurück. In der vergangenen Woche hatte der UN-Sicherheitsrat einstimmig schärfere Sanktionen gegen Nordkorea verhängt, die unter anderem Einschränkungen der Treibstofflieferungen vorsehen.

So liegt die Grenze für Raffinerieprodukte bei 500.000 Barrel im Jahr und bei Rohöl bei vier Millionen Barrel. Es handelt sich um die zehnte mit Sanktionen verbundene UN-Resolution, die seit 2006 gegen Nordkorea wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms erlassen wurde.

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