Kadyrow fordert Beerdigung Lenins

Lenins Leichnam in Moskau
Seit 1924 wird die einbalsamierte Leiche Wladimir Iljitsch Lenins in Moskau ausgestellt. Der Kreml ist gegen eine Beerdigung.

Vor dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution in Russland hat der autoritäre Chef der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, die Beerdigung von Revolutionsführer Lenin gefordert. "Ich bin überzeugt, dass wir lange genug auf Lenins Leichnam geglotzt haben", sagte er am Donnerstag Agenturen zufolge. Lenin beizusetzen sei vernünftig und menschlich, meinte Kadyrow.

Der Leichnam von Wladimir Iljitsch Lenin war nach seinem Tod 1924 einbalsamiert worden. Bis heute liegt er zugänglich für Touristen und Verehrer hinter Glas in einem Mausoleum auf dem Roten Platz im Zentrum von Moskau. Die Pflege des Körpers kostet nach Behördenangaben rund 200.000 Euro im Jahr. Immer wieder gab es Debatten, dies zu beenden.

Der Kreml erteilte Kadyrow umgehend eine Absage, Lenins Beisetzung sei derzeit kein Thema. Auch in der Regierungspartei Geeintes Russland werde darüber derzeit nicht gesprochen, hieß es Berichten zufolge. Der Chef der Kommunistischen Partei Russlands, Gennadi Sjuganow, bezeichnete Kadyrows Vorschlag als Blasphemie. Dies kurz vor dem Jahrestag der Oktoberrevolution (7. November) zu fordern, sei nicht hinnehmbar. Die Kommunisten wollen Lenins Leiche auf dem Roten Platz bewahren.

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