Großspender wenden sich von Trump ab

Millionenspender der Republikaner wollen Trumps Rücktritt.
Nach den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs sei für einige der großen Geldgeber der "Grand Old Party" das Maß voll: Die Grenze des "moralischen Fehlverhaltens" sei erreicht.

Nach den Enthüllungen über mutmaßliche sexuelle Übergriffe haben sich auch einige der wichtigsten Geldgeber der US-Republikaner von Donald Trump distanziert. Mehrere Parteispender forderten die Parteiführung laut einem Bericht der New York Times vom Donnerstag auf, den Präsidentschaftskandidaten fallen zu lassen.

"Irgendwann müsst Ihr in den Spiegel schauen und erkennen, dass Ihr Eure Unterstützung für Trump unmöglich vor Euren Kindern rechtfertigen könnt - vor allem vor Euren Töchtern", sagte der Geschäftsmann David Humphreys der New York Times.

"Grenze ist eindeutig überschritten"

Humphreys hat den Republikanern nach eigenen Angaben in den vergangenen vier Jahren mehr als 2,5 Millionen Dollar (2,3 Millionen Euro) gespendet. Der New Yorker Investor Bruce Kovner bezeichnete Trump als "gefährlichen Populisten", der für die Aufgaben des US-Präsidenten "gänzlich ungeeignet" sei. Es gebe eine Grenze, ab der "moralisches Fehlverhalten" eines Kandidaten nicht länger ignoriert werden könne. "Diese Grenze ist eindeutig überschritten", schrieb Kovner in einer E-Mail an die New York Times.

Die republikanische Parteiführung wurde für ihr Festhalten an Trump scharf kritisiert. Parteichef Reince Priebus müsse "gefeuert und durch jemanden ersetzt" werden, der "die Fähigkeit und die Führungsstärke" habe, um das Republikanische Nationalkomitee (RNC) neu aufzubauen, sagte der kalifornische Investor William Oberndorf der Zeitung.

Mehrere US-Medien hatten am Mittwoch über Vorwürfe von Frauen berichtet, die Trump unabhängig voneinander beschuldigen, sie gegen ihren Willen geküsst und begrapscht zu haben. Bereits nach der Veröffentlichung eines Videos mit obszönen Auslassungen über Frauen hatten sich führende Parteikollegen von Trump distanziert, darunter der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan.

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