Reker-Attentäter wollte "eigentlich Merkel töten"

Reker überlebte schwer verletzt
Messerattacke im Oktober. Eigentlich wäre die Kanzlerin das Ziel gewesen.

Das Attentat im vergangenen Oktober war ein Schock. Einen Tag vor ihrer Wahl wurde Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ein Messer in den Hals gerammt, auf offener Straße, auf einem Wochenmarkt. Sie überlebte schwer verletzt. Nun kam beim Prozess gegen Frank S. heraus: Er wollte eigentlich Kanzlerin Angela Merkel töten - um gegen ihre Flüchtlingspolitik zu protestieren. Das sagte ein Polizist vor Gericht aus.

Es sei zu schwierig gewesen, an Merkel heranzukommen, habe Frank S. unmittelbar nach dem Attentat gesagt, berichtete der Polizist am Freitag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht, wo der Prozess derzeit stattfindet. Der Angeklagte sei nach seiner Festnahme sehr ruhig gewesen und habe gesagt, er werde den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

S. ist geständig - laut Zeugen war er sich der Tat bewusst. Der Angeklagte habe sich in „Siegerpose“ gestellt und gewirkt, als habe er seine „Mission erfüllt“, sagten Zeugen am Dienstag aus. S. droht nun lebenslange Haft wegen versuchten Mordes.

Reker-Attentäter wollte "eigentlich Merkel töten"
ABD0079_20160415 - Der Angeklagte Frank S. kommt am 15.04.2016 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) in den Verhandlungssaal und hält sich einen Aktendeckel vor das Gesicht. Der Prozess vor dem Oberlandesgericht um das Attentat auf Henriette Reker, einen Tag vor ihrer Wahl zur Kölner Oberbürgermeisterin, hat begonnen. Foto: Oliver Berg/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

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