Rebellen im Südsudan lassen 300 Kindersoldaten frei

400 weitere Freilassungen in kommenden Wochen. Insgesamt etwa 19.000 Kinder im Bürgerkriegsland in bewaffneten Gruppen.

Rebellengruppen im Bürgerkriegsland Südsudan haben mehr als 300 Kindersoldaten freigelassen. Die 224 Buben und 87 Mädchen wurden am Mittwoch von zwei bewaffneten Gruppen in Yambio im Südwesten des Landes den Behörden und Hilfsorganisationen übergeben, wie die UN-Mission im Südsudan mitteilte. Insgesamt sollen demnach in den kommenden Wochen rund 700 Kindersoldaten freikommen.

In dem Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land setzen seit 2013 Rebellengruppen sowie Regierungskräfte Kinder ein. Viele müssen kämpfen, etliche werden aber auch etwa als Köche, Spione, Boten oder Sex-Sklavinnen genutzt. Dem UN-Kinderhilfswerk zufolge gehören derzeit im Südsudan etwa 19.000 Kinder bewaffneten Gruppen an. Immer wieder kommt es zu Einigungen zwischen Rebellen und der Regierung mithilfe der Zivilgesellschaft, um Kindersoldaten zu befreien.

Organisationen helfen den Kindern, sich wieder zu integrieren. World Vision etwa wird nach eigenen Angaben die am Mittwoch Freigelassenen zu ihren Familien zurückbringen oder Pflegefamilien für sie suchen. Zudem werden sie demnach psychologisch betreut und erhalten eine Schul- oder Berufsausbildung. "Uns ist es wichtig, dass die Kinder eine Perspektive für die Zukunft haben, ein eigenes Einkommen erzielen können und somit nicht gezwungen sind, wieder als Soldaten zu arbeiten", sagte Mesfin Loha, Leiter von World Vision im Südsudan.

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