Presseschau zu Trump vs. Clinton: Was sagen die Medien?

Presseschau zu Trump vs. Clinton: Was sagen die Medien?
Die Medien in und auch außerhalb der USA sind sich einig - die Siegerin der Debatte heißt Hillary Clinton.

Als "schonungslos feindliche" Debatte bezeichnet die New York Times das erste TV-Duell zwischen Donald Trump und Hillary Clinton. Und, so analysiert die US-Zeitung weiter, Clinton hätte sich im Laufe der Debatte immer besser auf den Kontrahenten eingestellt und "zunehmend gelernt, wie sie Herrn Trump gegenübertreten und ihn bezwingen könnte."

Die Washington Post wiederum schreibt, dass "Clinton es verstanden hätte, Trump mit ihren Schlägen in die Defensive zu drängen". Trump verbrachte die meiste Zeit damit, sich für seine Aussagen zu Minderheiten, Frauen oder zu seiner Rolle als Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu rechtfertigen, schreibt die Washington Post. Seine anfängliche Besonnenheit sei mit Laufe der Debatte dahingeschmolzen und der Tonfall der beiden Kandidaten wurde immer schärfer, was dazu führte, dass "ihre wichtigsten Unterstützer zufrieden gestellt wurden, so die Washington Post.

"Die beiden Kandidaten haben ihre tiefe gegenseitige Abneigung gezeigt", schreibt die Los Angeles Times.

Sogar der als konservativ geltende US-Fernsehsender Fox News sieht Hillary Clinton als Siegerin im TV-Duell. "Hillary gewann die erste Debatte (es hilft, vorbereitet zu sein)", heißt es bei Fox News.

Die deutsche Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, dass Clintons Strategie darin bestand, "sich als Frau aus einfachen Verhältnissen zu zeigen. Und Donald Trump versuchte alles, um nicht auszurasten - was ihm nur teilweise gelang".

Die Zeit schreibt, dass Trump "die Puste ausgegangen ist". Und weiter: "90 Minuten gegen Hillary Clinton sind zu viel für Donald Trump. Nicht nur ahnungslos, auch unkonzentriert blamiert er sich vor Millionenpublikum."

"Trump hat verloren, aber Clinton nicht gewonnen", schreibt die Süddeutsche Zeitung. " Mit Disziplin und Sticheleien bringt Hillary Clinton ihren Gegner dazu, sich selbst zu schaden. Doch ihre Schwäche bleibt bestehen - und Donald Trump deutet seine Revanche bereits an", so die Süddeutsche.

Die englische Zeitung The Guardian analysiert so: "Donald Trumps Strategie geriet völlig außer Kontrolle als er in einer chaotischen Debatte von Hillary Clinton in die Defensive gedrängt wurde."

Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über die Debatte: "Die Patzer bleiben aus, dennoch bieten Trump und Clinton den Zuschauern einen spannenden und harten Schlagabtausch. Trump sieht sich überraschend häufig in die Enge getrieben."

"Der Immobilien-Tycoon hatte Möglichkeit, seine Rolle als Poltik-Außenseiter gegenüber einer Frau auszuspielen, die in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Positionen in der Politik innehatte. Aber dieses Spiegel-Spiel entwickelte sich nicht zum Vorteil für Donald Trump", schreibt die französische LeMonde.

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