Pornodarstellerin droht Wegnahme der Kinder

epa03498611 Ukrainian adult actress, Anastasiya Grishay, protests with her child in front of Czech Parliament in Prague, Czech Republic, 06 December 2012. Ukrainian adult film actress Anastasia Grishay is requesting asylum in the EU after claiming she was persecuted in her home country of Ukraine for starring in porn. Possession of pornography was made illegal in Ukraine last year. Anastasia Grishay may be arrested and deprived of her two children as a result of the accusation that she possesses and distributes pornography. The Czech authorities have rejected her asylum request but Ms Grishay intends to appeal to the European courts. EPA/FILIP SINGER
Tschechien: Anastasia Grischajs Antrag auf Asyl wurde abgelehnt. Eine Porno-Darstellerin könne keine gute Mutter sein, so die Begründung.

Klage vor dem EuGH? Sie ist Anfang dreißig, hat drei Kinder alleine zu versorgen und einen Job, mit dem sie das auch könnte – der ihr jetzt aber zum Problem wird. Anastasia Grischaj ist Porno-Darstellerin. Sie lebt seit zwei Jahren in Tschechien und hat jetzt eigenen Angaben zufolge 15 Tage Zeit, um ihre Sachen zu packen und das Land zu verlassen. Ihr Antrag auf Asyl wurde abgelehnt.

Die gebürtige Weißrussin, die zuvor in der Ukraine lebte, will eigenen Angaben zufolge aber vor den Europäischen Gerichtshof ziehen, um dort für ihr Asyl zu kämpfen: Denn die ukrainischen Behörden haben angekündigt, der jungen Frau ihre Kinder wegzunehmen. Eine Porno-Darstellerin könne keine gute Mutter sein, so die Begründung.

Zudem wird gegen sie nach einer überraschenden Gesetzesverschärfung wegen Verbreitung und Produktion von Pornografie
ermittelt. Dabei, so sagte sie in einem Interview, sei sie in das Porno-Business nur aus einem Grund eingestiegen: Weil sie damals 2003 als alleinstehende junge Frau ein Baby zu ernähren hatte.

Anastasia Grischaj wäre die erste Porno-Darstellerin, die wegen Verfolgung aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit in der EU Asyl erhielte. Ihr Fall zieht auch in der ukrainischen Gesellschaft Kreise. Bereits 2010, als die Frau erstmals rechtlich bedrängt wurde und in Konsequenz dessen auch nach Tschechien floh, setzte sich die feministische Aktivistengruppe FEMEN für sie ein und organisierte eine Protestaktion vor dem Parlament in Kiew. Die FEMEN-Aktivistinnen blieben bei diesem Anlass ausnahmsweise demonstrativ angezogen.

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