Duterte will "fünf oder sechs" pro Tag hinrichten lassen

Rodrigo Duterte
Die Todesstrafe ist auf den Philippinen derzeit außer Kraft - der Präsident will sie wieder einführen.

Die Todesstrafe ist auf den Philippinen seit 2006 abgeschafft - das könnte sich aber bald wieder ändern. Präsident Rodrigo Duterte macht sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe stark. Eine entsprechende Gesetzesinitiative wird bereits im Parlament in Manila behandelt.

Aber Duterte geht noch einen Schritt weiter und malt sich schon aus, wie er nach der Wiedereinführung der Todesstrafe regieren würde. Fünf bis sechs Hinrichtungen würde der philippinische Präsident jeden Tag vollstrecken lassen. "Führt sie wieder ein und ich würde fünf oder sechs Kriminelle jeden Tag exekutieren lassen. Darauf könnt ihr euch verlassen", so Duterte laut philippinischen Medien auf einer Geburtstagsfeier für den Senator und Boxer Manny Pacquiao.

Die katholische Kirche und Menschenrechtsorganisationen lehnen die Wiedereinführung der Todesstrafe strikt ab. Sollte Duterte seine Pläne umsetzen, würden die Philippinen zur weltweiten "Zentrale" der Exekutionen, sagte der Sprecher der philippinischen Bischofskonferenz, Jerome Secillano, am Montag.

"Barbarisch"

Die Welt werde die Philippinen als "barbarisch" ansehen, sollte die Todesstrafe nach den Plänen des Präsidenten eingesetzt werden, warnte Secillano weiter. Nach seinen Angaben wollen Bischöfe an den Parlamentsdebatten im kommenden Monat zu dem Thema teilnehmen, um zu versuchen, die Abgeordnete von dem Vorhaben abzubringen.

Der Vize-Vorsitzende von Amnesty International auf den Philippinen, Romeo Cabarde, sagte AFP, seine Organisation sei prinzipiell gegen die Todesstrafe - aber zusätzlich noch eine Art Quote festzulegen, sei einfach "zu viel".

Dutertes Verbündete im Abgeordnetenhaus kündigten für Jänner ein Gesetz zur Wiedereinführung der Todesstrafe an. Seit Beginn von Dutertes Drogenkrieg im Sommer wurden bereits 5300 angebliche Kriminelle von der Polizei getötet.

Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage befürwortet die Mehrheit der Einwohner Dutertes Drogenkrieg grundsätzlich. 78 Prozent sorgten sich aber gleichzeitig, dass sie selbst oder ein Familienmitglied Opfer außergerichtlicher Tötungen werden könnte. 71 Prozent sagten, die Polizei müsse dafür sorgen, dass sie Verdächtige lebend fasst

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