Persischer Golf: Wieder Vorfall zwischen Iran und den USA

US-Marine im Persischen Golf
US-Hubschrauber näherte sich einem Boot der iranischen Revolutionsgarden.

Im Persischen Golf ist es nach Angaben aus Teheran zu einem weiteren Vorfall zwischen der amerikanischen Marine und iranischen Revolutionsgarden (IRGC) gekommen. Ein US-Hubschrauber habe sich am Freitag einem IRGC-Boot im mittleren Teil des Golfs angenähert, zitierte die Nachrichtenagentur Isna am Samstag eine Mitteilung der Revolutionsgarden. Der Helikopter habe einen Täuschkörper abgefeuert.

Die Revolutionsgarden sprachen von einer "provokativen und unprofessionelle Aktion" der US-Streitkräfte. Am Dienstag hatte ein Schiff der US-Marine im Persischen Golf Warnschüsse abgegeben, nachdem sich ein IRGC-Boot genähert hatte. Im Persischen Golf kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit Schiffen der US-Marine und der Revolutionsgarden. Im vergangenen Jahr zählte das Pentagon 35 solcher Fälle. 2015 waren es 23.

USA verurteilen Raketentest

Der Test einer iranischen Trägerrakete wurde zuvor von den USA scharf verurteilt. Teheran setze damit seine "Entwicklung ballistischer Raketen" fort, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Donnerstag in Washington. "Wir betrachten dies als provokative Aktion." Es handle sich mutmaßlich um einen Verstoß gegen UN-Resolutionen.

Der Iran hatte am Donnerstag nach eigenen Angaben eine Trägerrakete für Satelliten getestet. Nach Angaben des Staatsfernsehens ist die Rakete in der Lage, Satelliten mit einem Gewicht von 250 Kilogramm in eine Höhe von bis zu 500 Kilometern ins All zu befördern.

Der Westen wirft dem Iran vor, an der Entwicklung von ballistischen Langstreckenraketen zu arbeiten, die auch mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden könnten. Teheran weist dies zurück. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen zueinander unterhalten, haben seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump erheblich zugenommen.

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