USA

Pentagon: Obama will Carter nominieren

Ashton Carter soll laut CNN neuer Verteidigungsminister werden.

US-Präsident Barack Obama will nach CNN-Informationen den früheren Vize-Pentagonchef Ashton Carter zum Verteidigungsminister machen. Wenn nicht noch Unvorhergesehenes geschehe, sei mit der Nominierung des 60-Jährigen zu rechnen, berichtete der Sender am Dienstag unter Berufung auf Regierungsbeamte. Andere Medien zitierten Regierungsvertreter mit den Worten, an der Nominierung gehe praktisch nichts mehr vorbei.

Das Weiße Haus bestätigte die Angaben zwar nicht, dementierte sie aber auch nicht. Er habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Personalentscheidung des Präsidenten zu verkünden, sagte Sprecher Josh Earnest. Er bezeichnete Carter aber als "fähigen" Mann und wies darauf hin, dass er in seiner früheren Funktion einstimmig vom Senat bestätigt worden sei.

Die Republikaner hatten bei der Kongresswahl im November die Mehrheit auch in dieser Kammer gewonnen. Obama muss daher einen Kandidaten wählen, der auch von den Konservativen respektiert wird.

Experte auf vielen Gebieten

Carter würde im Falle einer Bestätigung Nachfolger von Chuck Hagel, der in der vergangenen Woche seinen Rücktritt erklärt hatte - nach Medienberichten auf Druck Obamas. Der Präsident wolle angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen etwa durch die Terrormiliz IS ("Islamischer Staat") in Syrien und im Irak einen Neuanfang, hieß es.

Carter war von Oktober 2011 bis Dezember 2013 stellvertretender Verteidigungsminister. Er diente als Nummer zwei unter Hagel und dessen Vorgänger Leon Panetta. Der ehemalige Harvard-Professor für internationale Beziehungen und Sicherheit kennt sich somit gut mit dem bürokratischen Koloss Pentagon aus.

Er gilt als Meister des Budgetmanagements und Experte für Waffenbeschaffungen sowie auf dem Gebiet neuer Technologien. Diese Kenntnisse hatte er sich erworben, als er als Staatssekretär im Pentagon für Logistik zuständig war.

Carter war von vornherein auf Obamas Liste gestanden. Er rutschte dann anscheinend an die Spitze, nachdem zwei Wunschkandidaten des Präsidenten abgewunken hatten: die ehemalige Pentagon-Beamtin Michele Flournoy und der Senator Jack Reed. Hagel war der einzige Republikaner im engeren Sicherheitsteams des Demokraten Obama.

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