Parlamentswahl – 2,9 Millionen Einwohner, 3,5 Millionen Wähler

Albaniens Premier Edi Rama durfte mit einem Sieg rechnen.

Testwahl. Es war das zweite Mal in der Geschichte des Landes, dass Wahlen mehr oder weniger friedlich abliefen – bei allen Wortgefechten und Auseinandersetzungen vor dem Sonntag. Immerhin: es gab keine Toten. Was sich aber abzeichnete, war eine niedrige Wahlbeteiligung.

3,5 Wahlberechtigte waren aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Und erwartet wurde, dass sich der sozialistische Premier Edi Rama durchsetzen würde in dem 2,9 Millionen Einwohner Land. Die Differenz aus Wahlberechtigten (3,5 Mio.) und tatsächlicher Einwohnerzahl (2,9 Mio.)ergibt sich dabei zum Einen aus der riesigen albanischen Diaspora (geschätzte 1,2 Millionen Albaner leben im Ausland); zum Anderen aber aus Schlamperei (bewusst oder unbewusst) bei der Erstellung der Wählerverzeichnisse. Das Problem: Solche Fehler ermöglichen weitreichende Wahlfälschungen. 3000 einheimische und internationale Wahlbeobachter waren daher im Einsatz.

Es hatte bei vorangegangenen Wahlen bereits gewisse Tradition in Albanien, dass Wahlverlierer das Ergebnis einer Wahl nicht anerkennen. Diesmal war es sogar so gewesen, dass die oppositionellen Demokraten (Spitzenkandidat ist Lulzim Basha) nicht einmal antreten wollten. Schließlich konnte man sich aber unter Druck Seitens USA und EU auf eine Übergangsregierung zur Vorbereitung der Wahlen einigen, zudem wurde den Demokraten das Recht eingeräumt, den Vorsitzenden der Wahlkommission zu nominieren.

Kommentare