Paris verbindet Sprengstoff-Entdeckung mit Syrien

Innenminister spricht von terroristischem Hintergrund. Es gab eine dritte Festnahme.

Nach der Entdeckung eines geheimen Sprengstofflabors nahe Paris sieht die französische Regierung Verbindungen nach Syrien und zum Terrorismus. Innenminister Gérard Collomb sprach am Donnerstag im Sender France Info unter anderem von Telefonkontakten in das Bürgerkriegsland. Über die Festgenommenen sagte der Minister: "Diese Leute hatten Verbindungen zum Terrorismus."

Ermittlerkreise hatten sich zuvor vorsichtig darüber geäußert, was mögliche Verbindungen nach Syrien angeht.

Die französischen Behörden hatten am Mittwoch in einer Wohnung in der südlichen Pariser Vorstadt Villejuif ein geheimes Sprengstofflabor entdeckt. Gefunden wurde dort unter anderem der häufig von Jihadisten eingesetzte Sprengstoff TATP. Zwei Verdächtige wurden am Nachmittag festgenommen, ein Dritter in der Nacht zum Donnerstag. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen terroristischen Vereinigung ein.

Die Festgenommenen würden einen terroristischen Hintergrund ihrer Pläne bestreiten, sagte Innenminister Collomb France Info. "Sie reden davon, dass sie Banken mit TATP sprengen wollten." Alles würde aber auf einen terroristischen Hintergrund hindeuten. Verbindungen zu den Anschlägen vor drei Wochen in Katalonien wollte Collomb nicht ausschließen.

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