Papst über Antisemitismus: "Gleichgültigkeit ist ein Virus"

Franziskus empfing Teilnehmer an OSZE-Konferenz zum Kampf gegen Antisemitismus.

Der Papst hat am Montag im Vatikan die Teilnehmer der OSZE-Konferenz zum Kampf gegen Antisemitismus empfangen. An der Audienz beteiligte sich auch Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ), die Österreich bei der eintägigen Konferenz in Rom vertritt.

Im Kampf gegen Antisemitismus müsse man nicht nur den Hass in all seinen Formen, sondern auch die Gleichgültigkeit bekämpfen. Gleichgültigkeit lege die Menschen lahm. "Sie verhindert daran, das Richtige zu tun", betonte der Papst.

"Gleichgültigkeit ist ein Virus, der auf gefährliche Weise unsere Zeiten ansteckt. Zeiten, in denen wir mit den anderen immer mehr verbunden sind, ihnen jedoch immer weniger Aufmerksamkeit widmen. Dabei sollte der globale Kontext uns begreifen lassen, dass niemand eine Insel ist", so der Papst.

Der Pontifex plädierte dafür, die "Apathie gegenüber den Nächsten" zu überwinden. "Man muss die jungen Generationen erziehen, eine aktive Rolle im Kampf gegen Hass und Diskriminierung zu spielen. Zugleich soll man die Divergenzen der Vergangenheit überwinden und stets den Kontakt zum Nächsten suchen. Für eine wirklich menschliche Zukunft genügt es nicht, das Böse zu bekämpfen. Man muss zusammen das Gute aufbauen", so der Papst.

Die internationale Konferenz zum Kampf der Staaten und Institutionen gegen Antisemitismus im OSZE-Raum ist die erste große Veranstaltung seit Beginn von Italiens OSZE-Vorsitz. Kneissl wird am Montagvormittag eine Rede halten.

Kommentare