Musharraf im Mordfall Bhutto angeklagt
Der frühere pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf ist offiziell wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in die Ermordung von Oppositionsführerin Benazir Bhutto im Dezember 2007 angeklagt worden. "Er wurde wegen Mordes, krimineller Verschwörung für einen Mord und Beihilfe zum Mord angeklagt", sagte Staatsanwalt Chaudhry Azhar am Dienstag in Rawalpindi der Nachrichtenagentur AFP. Musharraf habe sich seinerseits für unschuldig erklärt. Das Verfahren sei anschließend auf den 27. August vertagt worden.
Anschlag 2007
Die frühere Premierministerin Bhutto war im Dezember 2007 bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Garnisonsstadt Rawalpindi ermordet worden. Bei dem Selbstmordattentat und der anschließenden Schießerei wurden 16 weitere Menschen getötet. Die damalige Regierung machte die fundamentalistischen Taliban für den Angriff verantwortlich.
Die Anklage gegen Musharraf wegen des Todes von Bhutto ist ein beispielloser Vorgang für Pakistan, das den größten Teil seiner Geschichte vom Militär regiert wurde. Bei einem Schuldspruch drohen Musharraf lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe. Musharrafs Partei APML bezeichnete die Anklage als schockierend. "Die Vorwürfe gegen ihn sind konstruiert", sagte Parteisprecherin Aasia Ishaque. Ein Präsident könne nicht für eine Mordtat in seiner Amtszeit verantwortlich sein, sagte sie.
Der frühere Armeechef steht derzeit in seiner Villa am Rande der Hauptstadt Islamabad unter Hausarrest, der 70-Jährige verließ diese aber am Dienstag für den Gerichtstermin in der Nachbarstadt Rawalpindi. "Die Anklagepunkte wurden ihm vorgelesen. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen", sagte Azhar.
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