Österreich bereitet sich auf Evakuierungen vor

Österreich bereitet sich auf Evakuierungen vor
Man will für alle Fälle gewappnet sein. Rund 2500 Österreicher befinden sich derzeit im Krisengebiet.

Militärstrategen überlassen nichts dem Zufall. Im Verteidigungsministerium in Wien sind die intensiven Vorbereitungen für eine Evakuierung der Österreicher aus Ägypten angelaufen. „Das Bundesheer ist für den Ernstfall bestens vorbereitet. Wir haben Krisenunterstützungsteams aufgestellt, um unsere Staatsbürger, die in Ägypten in Not geraten, rasch evakuieren zu können“, sagt Verteidigungsminister Gerald Klug zum KURIER.

Sollte sich die Sicherheitslage dramatisch verschlechtern, können die Krisenunterstützungsteams innerhalb weniger Stunden reagieren. Diese Teams bestehen nicht nur aus Soldaten, sondern auch aus Ärzten, Psychologen und Kommunikationsfachleuten. Vom Verteidigungsministerium ging bereits ein Aviso an diese Krisen-Experten, für einen möglichen Einsatz sofort abrufbar zu sein. „Wenn die Lage eskaliert, holen wir unsere Landsleute heim“, betont Minister Klug. Er weist auch darauf hin, dass „die Zusammenarbeit mit dem Innen- und Außenministerium bestens funktioniert“.

Die Lage in Ägypten wird von Vertretern der drei Ministerien permanent beobachtet und analysiert. Zur Beurteilung werden auch Informationen von Sicherheitsdiensten herangezogen, von einer Beruhigung der Situation gehen diese dem Vernehmen nach nicht aus. Nach Angaben des Außenministeriums befinden sich derzeit noch rund 2000 Österreicher in Ägypten, darunter viele Touristen.

Bereits im Winter 2011 gab es infolge der Revolution und des Sturzes von Präsident Hosni Mubarak eine Evakuierung von Österreichern durch das Bundesheer. Diese erfolgte innerhalb von acht Stunden. Der Transport nach Österreich findet im Prinzip mit Maschinen der Zivilluftfahrt statt, zur Not stehen auch zwei Militärflugzeuge des Typs C130-Herkules in Hörsching bereit.

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