Nordkoreanische Raketentests: Trump wird "Problem lösen"

Donald Trump bei seinem Treffen mit Shinzo Abe
Russland und China mahnen zur Besonnenheit und warnen vor Stationierung von US-Raketenabwehr in Südkorea.

US-Präsident Donald Trump hat seinen Willen betont, nordkoreanischen Raketentests einen Riegel vorzuschieben. "Es ist ein Weltproblem und wird gelöst. Es wird irgendwann gelöst. Darauf können Sie wetten", sagte Trump am Freitag am Rande des G-7-Treffens auf Sizilien bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe.

Russland und China warnten allerdings, das Nuklearprogramm des stalinistisch geführten Staates dürfe nicht als Vorwand dienen, ein weltweites amerikanische Raketenabwehrsystem auch in Südkorea zu stationieren. Der chinesische Außenminister Wang Yi rief die Regierung in Seoul auf, sich um Friedensgespräche mit Nordkorea zu bemühen.

USA ab 2020 in Reichweite?

Trump will verhindern, dass die USA von nordkoreanischen Atomwaffen erreicht werden können. Nach Ansicht von Rüstungsexperten könnte die Führung in Pjöngjang nach 2020 soweit sein. Bereits im März begannen die USA mit dem Aufbau eines Raketenabwehrsystems auf dem Territorium ihres Verbündeten Südkorea. Der chinesische Außenminister warnte, der Einsatz von Gewalt werde die Lage auf der koreanischen Halbinsel verschärfen. Gemeinsam mit seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow forderte er Nordkorea aber auch auf, die von der UNO beschlossenen Einschränkungen des Atomprogramms zu respektieren.

Nach Einschätzung der USA ist sich Nordkoreas Verbündeter China darüber im Klaren, dass nur noch wenig Zeit bleibt, um Druck auf die Regierung in Pjöngjang auszuüben. China sei offen dafür, weitere Sanktionen zu verhängen, sagte US-Staatssekretärin Susan Thornton vor Journalisten in Peking. Das chinesische Außenministerium erklärte, alle Seiten müssten Flexibilität beweisen und möglichst rasch an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Mit Dutzenden Raketenerprobungen und zwei Atomwaffentests hat Nordkorea wiederholt gegen UNO-Resolutionen verstoßen. Die Führung in Pjöngjang begründet ihr Atomprogramm mit einer aggressiven Haltung der USA gegen das Land.

Kommentare