Nordkorea droht: "USA zu Asche machen"

Kim Jong-un
Einen "super-gewaltigen Präventivschlag" drohte Nordkorea den USA an, die in diesem Fall zu Asche gemacht würden. Russland blockierte indes eine Erklärung im UN-Sicherheitsrat.

Nordkorea und die USA bleiben auf Konfrontationskurs. "Legt euch nicht mit uns an", warnte Nordkorea am Donnerstag in der amtlichen Zeitung Rodong Sinmun.

Nordkorea sei auf jegliche Angriffe der USA vorbereitet: "Sollten wir unseren super-gewaltigen Präventivschlag starten, wird er nicht nur umgehend die Truppen der US-Imperialisten in Südkorea und Umgebung sondern auch das US-Festland auslöschen und sie zu Asche machen."

Zuvor hatte US-Außenminister Rex Tillerson gesagt, die USA prüften alle Möglichkeiten, wie auf Nordkorea wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms Druck ausgeübt werden könne. Vize-Präsident Mike Pence hat auf seiner Asien-Reise wiederholt, dass die Zeit der "strategischen Geduld" vorbei sei.

Russland blockiert Erklärung

Russland hat derweil im UNO-Sicherheitsrat eine Verurteilung des jüngsten Raketentests Nordkoreas blockiert. Wie Diplomaten in New York mitteilten, wandte sich Russland am Mittwoch gegen die Stellungnahme, die Pjöngjang in scharfen Worten aufrufen sollte, seine Raketentests zu stoppen.

Die Vetomacht verlangte demnach, in die Erklärung eine Formulierung aufzunehmen, die die Notwendigkeit einer Beilegung des Konflikts mit Nordkorea durch einen Dialog hervorhebt. Nordkorea hatte am Sonntag in der Früh erneut eine Rakete abgeschossen. Nach Angaben der USA und Südkoreas explodierte die Rakete aber unmittelbar nach dem Start.

In der von den USA vorgeschlagenen Erklärung, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, sollten die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates "ihre höchste Sorge" über Nordkoreas "in höchstem Maße destabilisierendes Verhalten" zum Ausdruck bringen und dem stalinistisch geführten Land mit "weiteren erheblichen Maßnahmen drohen". Der Text enthielt überdies den Aufruf an Nordkorea, keine weiteren Atomtests vorzunehmen.

Diplomaten überrascht

Mehrere Diplomaten bei den Vereinten Nationen, die nicht namentlich genannt werden wollten, zeigten sich überrascht, dass Russland den Text ablehnte, obwohl China, der wichtigste Verbündete Nordkoreas, ihn habe unterstützen wollen.

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hob hervor, die Erklärung habe einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Nordkorea vorbeugen sollen. "Es ist wichtig, dass Nordkorea weiß, dass wir nicht versuchen, einen Streit anzuzetteln, also versucht nicht, uns einen aufzudrängen", sagte Haley vor Journalisten.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres rief unterdessen dazu auf, "alles" zu tun, um sicherzustellen, dass das nordkoreanische Raketen- und Atomprogramm "keine Bedrohung für die internationale Gemeinschaft wird". Insbesondere die Länder "an der Frontlinie", also China, die USA, Japan, Südkorea und Russland, dürften keine Mühen scheuen, um eine weitere Aufrüstung Nordkoreas zu verhindern, sagte Guterres vor Journalisten.

Nordkorea hatte am Sonntag erneut eine Rakete getestet. Der Versuch schlug jedoch fehl. Im UNO-Sicherheitsrat blockierte Russland am Mittwoch eine Erklärung, in welcher der Raketentest verurteilt werden sollte. Russland bestand eigenen Angaben zufolge auf einer Formulierung, die auch eine Beilegung des Konflikts durch einen Dialog vorsieht. Dies war im letzten Entwurf fallengelassen worden.

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