Nordkorea umgeht zunehmend internationale Sanktionen

Nordkorea umgeht zunehmend internationale Sanktionen
Je mehr Sanktionen verhängt würden, desto zahlreicher seien auch die Umgehungen, konstatiert ein neuer UNO-Bericht.

Nordkorea umgeht einem UNO-Bericht zufolge zunehmend die gegen das Land verhängten internationalen Sanktionen. Pjöngjang umgehe weiterhin das Waffenembargo, die Finanzsanktionen sowie die strikten Strafmaßnahmen in weiteren Bereichen, heißt es in dem am Wochenende vorgelegten Bericht von UNO-Experten. Je mehr Sanktionen verhängt würden, desto zahlreicher seien auch die Umgehungen.

Pjöngjang umgehe etwa die finanziellen Sanktionen durch Agenten im Ausland, die im Namen "nationaler Einheiten" Finanztransaktionen vornähmen. Darüber hinaus exportiere das abgeschottete Land weiterhin "praktisch alle von den UNO-Resolutionen betroffenen Produkte". Dies habe Nordkorea im Untersuchungszeitraum von Februar bis August des heurigen Jahres mindestens 270 Millionen Dollar (224 Millionen Euro) eingebracht.

Fast alle Exporte gehen nach China

90 Prozent der nordkoreanischen Exporte gehen nach China. Peking war in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen worden, sich nicht vollständig an die UNO-Resolutionen gegen Nordkorea zu halten. Zuletzt versicherte Peking jedoch mehrfach die vollständige Einhaltung.

Trotz der "striktesten gezielten Sanktionspolitik in der Geschichte der Vereinten Nationen" habe Nordkorea im Untersuchungszeitraum "erhebliche Fortschritte im Bereich von Massenvernichtungswaffen gemacht", heißt es in dem UNO-Bericht. 2017 habe Pjöngjang 14 Raketentests vornehmen können, davon zwei Interkontinentalraketentests. Der Bericht wurde noch vor dem Abschuss einer nordkoreanischen Rakete Mitte August über Japan hinweg sowie dem Atomtest Anfang September fertiggestellt.

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