Nordirland: Unionisten bleiben knapp vorne

DUP-Chefin Arlene Foster
Die DUP verfügt nur über einen Sitz mehr als die pro-irische Sinn Fein.

Die pro-britische Demokratische Unionistenpartei (DUP) hat ihre Spitzenposition bei den Parlamentswahlen in Nordirland knapp verteidigt. Die DUP kam nach Angaben vom Samstag auf 28 Sitze im Regionalparlament und liegt damit einen Sitz vor der pro-irischen Sinn Fein. Es ist der bisher knappste Wahlausgang: Beide Parteien liegen nur etwa 1.000 Stimmen auseinander.

"Lasst uns nun mit Hoffnung voranschreiten, der Hoffnung, dass Höflichkeit in unsere Politik zurückkehren kann", sagte DUP-Chefin Arlene Forster. Im Wahlkampf hatten sich beide Parteien einen heftigen Schlagabtausch geliefert.

Mit 65 Prozent war die Wahlbeteiligung so hoch wie seit den ersten Wahlen in Nordirland nach dem Friedensabkommen 1998 nicht mehr. Zugleich kommen die Unionisten zum ersten Mal auf weniger als die Hälfte der Sitze. Weil sie zudem weniger als 30 Abgeordnete stellen, fällt ihnen kein Vetorecht mehr zu.

Die beiden Parteien haben nun drei Wochen Zeit, wieder eine gemeinsame Regierung zu bilden. Die Machtbalance zwischen den Vertretern der Unionisten und der Sinn Fein hat seit fast 20 Jahren den Frieden in der britischen Provinz erhalten. Sollte ihnen keine Einigung gelingen, würde das britische Parlament vorläufig wieder die Macht übernehmen.

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