Nigeria: Islamisten entführten weitere Mädchen

Weitere acht Schülerinnen verschwanden spurlos. Die USA bieten Hilfe an.

Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat in Nordnigeria erneut mehrere Schülerinnen entführt. Die acht Mädchen seien am Dienstag aus dem Dorf Waranbe im Bundesstaat Borno verschleppt worden, berichtete die Zeitung "Sahara Reporters". Gleichzeitig hätten die Islamisten in der Nähe der Grenze zu Kamerun mehrere Kontrollstellen von Polizei und Militär angegriffen.

Vor drei Wochen hatten die Extremisten mehr als 200 Mädchen aus einer Schule in dem Ort Chibok verschleppt, von denen bis heute jede Spur fehlt. Die überwiegend christlichen Opfer werden häufig als Sexsklavinnen missbraucht. Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau hatte erst am Montag in einem Bekennervideo erklärt, er werde die Mädchen "verkaufen".

Die USA und Großbritannien wollen nun bei der Suche nach den Mädchen helfen. Washington werde relevante Geheimdienstinformationen mit Abuja austauschen, sagte ein US-Behördenvertreter am Montag (Ortszeit) dem Fernsehsender CNN. Zudem hat das Weiße Haus die Entsendung einer Expertengruppe angeboten, sowie die Einrichtung eines Krisenzentrums in der US-Botschaft in Abuja.

Keine Spur

Die ursprünglich als Sekte ins Leben gerufene Terrorgruppe Boko Haram - der Name bedeutet etwa "westliche Bildung ist verboten" - will im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten. Die Regierung von Präsident Goodluck Jonathan wirkt völlig machtlos im Kampf gegen die Extremisten, die immer wieder Anschläge verüben. Seit 2009 hat Boko Haram mehr als 6.000 Menschen getötet. Allein bei einem Anschlag in einem Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja Mitte April kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Jonathan hatte erst am Sonntag in einer Fernsehansprache zugegeben, dass seine Streitkräfte trotz wochenlanger Suche bisher keine Spur von den Schülerinnen haben.

Boko Haram: Die "Taliban Nigerias":

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