Boko Haram: "Mädchen als Sklaven verkauft"

Die islamistische Gruppierung hat sich zu der Entführung von 200 Mädchen im Nordosten Nigerias bekannt.

Die islamistische Gruppierung Boko Haram hat sich in einem Video für die Entführung von mehr als 200 Schülerinnen im Nordosten Nigerias Mitte April bekannt, berichtete die Agentur AFP am Montag. Die Mädchen seien als Sklaven verkauft und verheiratet worden, meint demnach ein Boko Haram Führer.

"Ich habe eure Mädchen entführt", sagte Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau in dem Video. "Ich werde sie auf dem Markt verkaufen, so Gott will." In der 57 Minuten langen Aufnahme sprach Shekau von den 276 Schülerinnen, die vor drei Wochen aus ihrer Schule in Chibok im Nordosten des Landes verschleppt worden waren.

53 konnten fliehen

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach einige der Entführten über die Grenze zum Tschad und nach Kamerun für jeweils zwölf Dollar (knapp neun Euro) zwangsverheiratet worden waren. Von den Geiseln konnten bisher 53 Mädchen fliehen, 223 sind nach Angaben der Polizei noch in der Gewalt ihrer Entführer.

Boko Haram kämpft seit Jahren für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt regelmäßig Anschläge auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen. Der Name Boko Haram bedeutet übersetzt etwa "Westliche Bildung ist Sünde".

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