Niederlande: Wilders setzt Wahlkampf nach Pause fort

Geert Wilders
Geert Wilders hatte öffentliche Auftritte aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat seinen Wahlkampf wieder aufgenommen, nachdem er in der vergangenen Woche aus Sicherheitsgründen vorerst alle öffentlichen Auftritte abgesagt hatte. "Die Wähler wollen uns sehen und wir wollen sie sehen", erklärte Wilders am Mittwoch auf der Website seiner Partei für die Freiheit (PVV).

In den Niederlanden wird am 15. März ein neues Parlament gewählt. Am vergangenen Donnerstag hatte der 53-jährige Wilders erklärt, wegen laufender Ermittlungen zu seiner Sicherheit alle öffentlichen Aktivitäten auszusetzen. Hintergrund waren Ermittlungen gegen einen Polizisten, der vertrauliche Sicherheitsinformationen über Wilders weitergegeben haben soll.

"Kriminelle marokkanische Bande"

Medienberichten zufolge soll der Mann marokkanischer Herkunft Informationen über Wilders Aufenthaltsorte an eine "kriminelle marokkanische Bande" übermittelt haben. Wilders hatte immer wieder gegen Marokkaner und auch Türken gehetzt.

Laut den letzten Umfragen vor der Parlamentswahl liegt die PVV mit der liberalen VVD von Regierungschef Mark Rutte in Umfragen circa gleichauf oder mit 16 Proznt knapp zurück. Das Land gilt als tolerant, den Niederländern ist politisch motivierte Gewalt trotzdem nicht fremd.

Kurz vor den Parlamentswahlen 2002 war etwa der Rechtspopulist Pim Fortyun ermordet worden. Er hatte den Islam als eine "rückwärtsgewandte Kultur" bezeichnet und wollte die Grenzen für Einwanderer schließen. Sein politisches Erbe wird heute von Wilders' Partei vertreten.

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