Netanyahu beklagt gezielte Angriffe auf Juden

Israels Premierminister kritisiert auch "westliche Meinungsführer" und die EU.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat gezielte Angriffe auf Juden in Europa beklagt. "Juden werden bedauerlicherweise in Europa und andernorts wieder als Zielscheiben ausgewählt - nur, weil sie Juden sind", erklärte Netanyahu am Dienstag mit Blick auf den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am Mittwoch. Es gebe antisemitische Akte gegen einzelne Juden und gegen "den jüdischen Staat" Israel.

"Wir können uns selbst verteidigen"

Im Vergleich zu den 1930er und 1940er-Jahren habe es eine Änderung gegeben, sagte Netanyahu. "Wir sind kein Volk ohne Staat mehr." Durch die Gründung des Staates Israel sei das Judentum nicht mehr "machtlos" und auf die Hilfe anderer angewiesen. "Heute sind wir ein unabhängiges Land", hob Netanyahu hervor. "Wir können uns selbst und unsere Freiheit verteidigen."

Kritik an Europäischer Union

"Selbst geachtete westliche Meinungsführer sind heimgesucht von Hass auf die jüdischen Menschen und auf den jüdischen Staat", sagte Netanyahu, ohne Namen solcher Meinungsführer zu nennen. Vor etwa zwei Wochen hatte er sich verärgert gezeigt über die Entscheidung der Europäischen Union, dass Produkte aus israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland eigens gekennzeichnet werden müssen.

Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde auf den 27. Jänner gelegt, weil an diesem Tag 1945 das Nazi-Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit wurde.

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