Nach Schul-Massaker: Große Konzerne kehren Waffenlobby den Rücken

Proteste: Die mächtige NRA gerät zunehmend unter Druck
Firmen wie Hertz oder Best Western streichen Rabatte für Mitglieder der "National Rifle Association".

Nach dem Schul-Massaker von Parkland bekommt die Waffen-Lobby " National Rifle Association" (NRA) in den USA den Druck von Konsumenten zu spüren.

Nach Boykott-Aufrufen in sozialen Netzwerken haben seit Freitag fast zwei Dutzend Unternehmen Rabatte und Partnerschaftsprogramme mit der NRA aufgekündigt.

Die rund 5,5 Millionen Mitglieder der einflussreichsten Interessensgruppe der USA wurden bisher in vielen Fällen mit finanziellen Vergünstigungen und Sonder-Programmen umgarnt.

Weil die NRA nach der Tragödie in Florida mit 17 Toten an einer High School wie schon in vorherigen Fällen Widerstand gegen schärfere Waffengesetze angekündigt hatte, kam es im Internet zu Protestwellen.

Auf Twitter ist der Hashtag #BoycottNRA derzeit eines der am meisten verwendeten Schlagwörter. Die 160 Jahre alte "First National Bank of Omaha" machte den Anfang und ging auf Halb-Distanz. Das Finanzinstitut erklärte, dass es keine gesonderten Kreditkarten für NRA-Mitglieder mehr auflegen werde. Begründung: "Kunden-Feedback."

Hertz und Best Western

Große Autoverleiher von Enterprise bis Hertz schlossen sich an. Bei diesen erhalten NRA-Mitglieder ab März nicht mehr Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent.

Auch große Versicherer wie MetLife, die bekannte Computer-Sicherheitsfirma Symantec und die Hotelketten Best Western und Wyndham sehen Konsumenten mit NRA-Ausweis nicht mehr als Premiumkunden.

Ob sich der Protest ausweiten wird, ist nach Einschätzung von Markt-Analysten noch offen. Wirtschaftsriesen wie Amazon, Apple oder Google ließen zunächst trotz Boykottaufrufen im Netz keine Absetzbewegungen erkennen.

Alle drei boten weiter das umstrittene NRA-TV via Streaming an: einen populären Propaganda-Kanal der Waffenlobby, der einseitig um das Recht auf uneingeschränkten Waffenbesitz kreist.

Kommentare