Judenwitz-Skandal: VP-Mandatar nimmt den Hut

Judenwitz-Skandal: VP-Mandatar nimmt den Hut
Nach der Affäre um die antisemitische Whatsapp-Gruppe an der AG Jus blieb der VP-Mann noch fast ein Jahr im Amt. Jetzt - nach einem KURIER-Bericht - legte er sein Mandat als Gemeinderat zurück.

Knapp ein Jahr ist es her, dass die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft an der juridischen Fakultät der Uni Wien über eine ihrer internen Whatsapp-Gruppen stolperte: Da wurde über "Anne Frank Nudes" – Bilder von Aschehäufchen – ebenso gewitzelt wie über die "totale Studienplanreform" samt Hitler-Konterfei.

Der Aufschrei war groß, man versprach Konsequenzen. Von der Jungen ÖVP, der viele der Gruppenmitglieder angehörten, wurden etwa alle Mandatare ihrer Ämter und Funktionen behoben;. Allein: Ein Involvierter blieb, wie der KURIER jetzt vor Kurzem berichtete – Alexander Grün durfte weiterhin für die ÖVP im Gemeinderat der niederösterreichischen Kommune Lassee sitzen.

Medialer Druck

Er hat nun – kurz nach dem Erscheinen des Berichts – die Konsequenzen gezogen: Wie die NÖN berichten, hat Grün am vergangenen Freitag sein Mandat zurückgelegt. Nach Auffliegen des Skandals im Frühjahr 2017 hatte die ÖVP ein klärendes Gespräch mit ihm geführt – seine Erklärung, wonach er mit dieser Gesinnung nichts am Hut habe, sei glaubhaft gewesen, hieß es.

Der Grund für seinen Rücktritt sei nun letztlich der mediale Druck gewesen, heißt es aus der ÖVP: "Da wird das Leben eines jungen Menschen zerstört und das nur, weil er in dieser WhatsApp-Gruppe ,Haha’ unter ein Bild gepostet hat", zitiert die NÖN VP-Gemeindeparteiobfrau Christine Hahn.

Auf dem Bild zu sehen: Eine Fotomontage mit Hermann Göring, versehen mit dem Gesicht eines Freundes von Grün.

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