Polizei geht brutal gegen Rohingya-Minderheit vor

Rohingya-Minderheit in Burma
Das mehrheitlich buddhistische Land in Südostasien steht international wegen seines Umgangs mit den Rohingya in der Kritik.

Wegen brutalen Vorgehens gegen Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya sind in Myanmar mehrere Polizisten festgenommen worden. Ein Regierungssprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Montag mindestens drei Festnahmen. Das mehrheitlich buddhistische Land in Südostasien steht international wegen seines Umgangs mit den Rohingya in der Kritik.

Auch Außenministerin Aung San Suu Kyi - die starke Frau des Landes - sieht sich deshalb Vorwürfen ausgesetzt. Eine Gruppe von Nobelpreisträgern hatte ihr erst kürzlich vorgeworfen, "ethnische Säuberungen" zu dulden. Suu Kyi (71) ist selbst Trägerin des Friedensnobelpreises (mehr dazu hier).

"Für die Polizei gelten Regeln"

Am Wochenende hatte ein Video für Aufregung gesorgt, auf dem Polizisten zu sehen sind, die Dorfbewohner treten und schlagen. Die Aufnahmen sollen am 5. November von einem Grenzpolizisten während sogenannter Räumungen im Dorf Kotankauk in der nördlichen Unruheregion Rakhine gemacht worden sein. Der Polizist ist dabei selbst mit einer Zigarette im Mund zu sehen.

Gegen mehrere Beamte wird nun ermittelt. "Ersten Berichten zufolge sind drei Polizeibeamte festgenommen worden", bestätigte Regierungssprecher Zaw Htay der dpa. "Für die Polizei gelten Regeln. (...) Sie werden nach dem Polizeirecht bestraft."

In der Rakhine-Region schwelt seit Jahren ein brutaler Konflikt zwischen der buddhistischen Mehrheit und der von den Behörden unterdrückten muslimischen Rohingya-Minderheit. Seit Oktober entladen sich die Spannungen erneut in Gewalt. Die Regierung verdächtigt Angehörige der Minderheit, Grenzwachen getötet zu haben. Bei den Unruhen gab es bereits mehr als 80 Tote.

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