USA

Mutmaßlicher Attentäter von New York angeklagt

Ermittler fanden Heft mit an US-Regierung gerichtete Notizen. Der Vater des mutmaßlichen Bombenlegers von New York alarmierte bereits 2014 das FBI.

Der mutmaßliche New Yorker Attentäter Ahmad Khan Rahami ist wegen des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen und einem Anschlag auf öffentliche Orte angeklagt worden. Die Explosion eines Sprengsatzes in Manhattan mit rund 31 Verletzten habe "bedeutende Verletzungen und Sachschäden in Höhe mehrerer Millionen Dollar" angerichtet, heißt es im Schreiben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag (Ortszeit).

Sie wirft Rahami zudem vor, auch die weiteren Sprengsätze in Manhattan sowie im Nachbarstaat New Jersey deponiert und bei seiner Festnahme auf Polizisten geschossen zu haben. In einem Heft, das Rahami während der Festnahme bei sich trug, entdeckten Ermittler gegen die US-Regierung gerichtete Notizen.

Die USA "schlachteten" Jihadisten im Irak sowie in Afghanistan, Syrien und den palästinensischen Gebieten ab, heißt es darin. Der islamistische Extremist Anwar al-Awlaki, der Armeepsychologe Nidal Malik Hasan, der in der Militärbasis Fort Hood (Texas) 13 Menschen getötet und 42 verletzt hatte sowie der getötete Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden werden gelobt. "So Gott will, wird das Geräusch der Bomben auf den Straßen gehört werden", heißt es am Ende des handschriftlichen Dokuments. Auch die Suche des FBI und die Angst, gefasst zu werden, werden den Ermittlern zufolge darin erwähnt.

Vater alarmierte 2014 FBI

Indes wurde bekannt, dass der Vater des Rahamis bereits im Jahr 2014 der Polizei sagte, sein Sohn sei möglicherweise ein Terrorist. Eine Überprüfung Ahmad Khan Rahamis seitens des FBI blieb allerdings ohne Ergebnis. Rahimis Vater sagte laut US-Medienberichten vom Dienstag (Ortszeit), zwei Monate lang sei sein Sohn überprüft worden.

Er sei damals zum FBI gegangen, weil er besorgt um seinen Sohn gewesen sei, zitiert die New York Times Rahamis Vater: "Dann hat das FBI gesagt, er ist sauber, er ist kein Terrorist. Ich sagte: Ok." Er fügte hinzu: "Nun sagen sie, er ist ein Terrorist. Ich sage: Ok."

Material im Internet gekauft

Die Explosion am Samstag war so stark, dass der rund 50 Kilogramm schwere Müllcontainer, in dem Rahami einen der Sprengsätze versteckt haben soll, mehr als 35 Meter weit geflogen ist. Fenster gingen in bis zu drei Stockwerken Höhe zu Bruch. Der wohl aus einem Schnellkochtopf gebaute Sprengsatz war mit Stahlmuttern gefüllt gewesen. Das für den Bau der Sprengsätze benötigte Material soll sich Rahami seit Mitte Juni im Internet gekauft haben.

Nach Ansicht des FBI gibt es keine Hinweise auf eine Terrorzelle mit weiteren Mitgliedern. Die New York Times zitierte einen Ermittler mit den Worten: "Er ist ein bisschen so etwas wie ein Gespenst, ein Geist." In sozialen Netzwerken sei bisher wenig über Rahami gefunden worden.

Mutmaßlicher Attentäter von New York angeklagt
LINDEN, NJ - SEPTEMBER 19: Members of the Federal Bureau of Investigation (FBI) work at the site where Ahmad Khan Rahami, who was wanted in connection to Saturday night's bombing in Manhattan, was arrested after a shootout with police, September 19, 2016 in Linden, New Jersey. On Monday morning, law enforcement released a photograph of 28-year-old Ahmad Khan Rahami, who they are seeking in connection to the attack. Drew Angerer/Getty Images/AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++
Rahami war am Montag in Linden (New Jersey) gefasst worden - nur wenige Stunden, nachdem sein Fahndungsfoto veröffentlicht worden war. Am Montagabend wurde er zunächst wegen fünffachen Mordversuchs beschuldigt. Diese Anklage bezog sich auf den Schusswechsel, den er sich mit der Polizei vor der Festnahme geliefert hatte.

Das Thema dominierte am Dienstag weiterhin den US-Wahlkampf. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton warf ihrem Konkurrenten Donald Trump vor, mit seiner Rhetorik den Nährboden für Terrorismus zu schaffen. Damit trage er zur Rekrutierung neuer Attentäter bei, erklärte sie. Trump hatte am Montag eine kompromisslose Bestrafung des mutmaßlichen Täters gefordert.

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