Mutmaßlicher Attentäter von New York angeklagt
Der mutmaßliche New Yorker Attentäter Ahmad Khan Rahami ist wegen des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen und einem Anschlag auf öffentliche Orte angeklagt worden. Die Explosion eines Sprengsatzes in Manhattan mit rund 31 Verletzten habe "bedeutende Verletzungen und Sachschäden in Höhe mehrerer Millionen Dollar" angerichtet, heißt es im Schreiben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag (Ortszeit).
Sie wirft Rahami zudem vor, auch die weiteren Sprengsätze in Manhattan sowie im Nachbarstaat New Jersey deponiert und bei seiner Festnahme auf Polizisten geschossen zu haben. In einem Heft, das Rahami während der Festnahme bei sich trug, entdeckten Ermittler gegen die US-Regierung gerichtete Notizen.
Vater alarmierte 2014 FBI
Indes wurde bekannt, dass der Vater des Rahamis bereits im Jahr 2014 der Polizei sagte, sein Sohn sei möglicherweise ein Terrorist. Eine Überprüfung Ahmad Khan Rahamis seitens des FBI blieb allerdings ohne Ergebnis. Rahimis Vater sagte laut US-Medienberichten vom Dienstag (Ortszeit), zwei Monate lang sei sein Sohn überprüft worden.
Er sei damals zum FBI gegangen, weil er besorgt um seinen Sohn gewesen sei, zitiert die New York Times Rahamis Vater: "Dann hat das FBI gesagt, er ist sauber, er ist kein Terrorist. Ich sagte: Ok." Er fügte hinzu: "Nun sagen sie, er ist ein Terrorist. Ich sage: Ok."
Material im Internet gekauft
Die Explosion am Samstag war so stark, dass der rund 50 Kilogramm schwere Müllcontainer, in dem Rahami einen der Sprengsätze versteckt haben soll, mehr als 35 Meter weit geflogen ist. Fenster gingen in bis zu drei Stockwerken Höhe zu Bruch. Der wohl aus einem Schnellkochtopf gebaute Sprengsatz war mit Stahlmuttern gefüllt gewesen. Das für den Bau der Sprengsätze benötigte Material soll sich Rahami seit Mitte Juni im Internet gekauft haben.
Nach Ansicht des FBI gibt es keine Hinweise auf eine Terrorzelle mit weiteren Mitgliedern. Die New York Times zitierte einen Ermittler mit den Worten: "Er ist ein bisschen so etwas wie ein Gespenst, ein Geist." In sozialen Netzwerken sei bisher wenig über Rahami gefunden worden.
Das Thema dominierte am Dienstag weiterhin den US-Wahlkampf. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton warf ihrem Konkurrenten Donald Trump vor, mit seiner Rhetorik den Nährboden für Terrorismus zu schaffen. Damit trage er zur Rekrutierung neuer Attentäter bei, erklärte sie. Trump hatte am Montag eine kompromisslose Bestrafung des mutmaßlichen Täters gefordert.
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