Moskau: AfD-Chefin knüpfte Kontakt zu russischen Politikern

Frauke Petry traf Vertreter der russischen Duma, darunter auch den Rechtsextremisten Wladimir Schirinowski.

AfD-Chefin Frauke Petry hat auf einer Moskau-Reise Kontakt zu russischen Politikern geknüpft, darunter auch zum Ultranationalisten Wladimir Schirinowski. Ziel der Reise sei ein Kennenlernen russischer Politiker gewesen, sagte Petrys Sprecher Oliver Lang am Dienstag. Es sei davon auszugehen, dass man sich in "normalem Abstand" wieder treffen werde.

Das russische Nachrichtenportal Sputnik berichtete, Petry und ihre Begleiter seien auf Einladung der Moskauer Regierung nach Russland gekommen. Der Vorsitzende der Duma, Wjatscheslaw Wolodin, habe mit Petry über die Zusammenarbeit regionaler Parlamente und über Kontakte zwischen Jugendorganisationen gesprochen.

Finanzielle Hilfen für AfD seien "kein Thema" gewesen

Lang sagte, Schirinowski habe zu den Abgeordneten gezählt, die vom russischen Parlament für das Treffen ausgewählt worden seien. Es habe kein Einzeltreffen mit dem umstrittenen russischen Politiker gegeben. Nach den Worten Langs waren mögliche finanzielle Hilfen für die AfD kein Thema bei den Gesprächen.

Der rechtsextreme Front National (FN) in Frankreich hat 2014 einen Millionen-Euro-Kredit einer russischen Bank erhalten. Dadurch wurden Spekulationen befeuert, Russland könne Einfluss auf die Politik des FN nehmen. Die AfD versucht derzeit mit Spendenaufrufen die Parteifinanzen zu verbessern.

Petry hatte im Jänner demonstrativ den Schulterschluss mit der FN und anderen rechtspopulistischen Parteien in Europa gesucht.. Diese Parteien eint die Ansicht, das Verhältnis zu Russland zu verbessern. So lehnt beispielsweise die AfD die im Zuge des Ukraine-Krise verhängten Sanktionen gegen Russland ab.

Moskau: AfD-Chefin knüpfte Kontakt zu russischen Politikern
Heinz-Christian Strache beim "Rieder Aschermittwoch" 2016
Zum Politischen Aschermittwoch der AfD am 1. März im niederbayerischen Osterhofen wird als Ehrengast und Redner auch der FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kommen, teilte der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron vergangene Woche mit. Zuvor hatte die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Im Osterhofener Donaucenter am Donau-Gewerbepark würden mehrere Hundert Besucher und Dutzende Journalisten aus Deutschland und Österreich erwartet, hieß es.

Aschermittwoch 2017 falle zeitlich zusammen mit dem Beginn der heißen Phase mehrerer Wahlkämpfe in Deutschland "mit sehr guten Prognosezahlen für die AfD," betonte Bystron. In einem halben Jahr werde am 24. September der Bundestag gewählt. Davor stünden im Frühjahr drei Landtagswahlen an: Am 26. März im Saarland, am 7. Mai in Schleswig-Holstein und am 14. Mai in Nordrhein-Westfalen. In allen Fällen rechne er mit dem Einzug der AfD in die Parlamente.

Bereits im Februar 2016 hatte Bystron eine Zusammenarbeit mit der österreichischen FPÖ im Rahmen der "Blauen Allianz" initiiert. Nach einem Beschluss der jeweiligen Parteispitzen habe sich seitdem die Kooperation zwischen der AfD und der FPÖ gut entwickelt, sagte Bystron. Schwerpunkt sei zunächst die bayerisch-österreichische Grenzregion mit einem Austausch von Gastrednern sowie gemeinsamen Veranstaltungen gewesen.

Im Juni 2016 hatte es auf der Zugspitze ein "politisches Gipfeltreffen" zwischen Strache und Petry gegeben. Beide waren vier Monate zuvor in Düsseldorf bei der Konferenz "Visionen für Europa" als Hauptredner aufgetreten.

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