Mordfall Kim Jong-nam: Nervengas auf T-Shirt entdeckt

Ein Gutachter belastete im Mord-Prozess eine der beiden verdächtigen Frauen schwer.

Im Prozess um den Giftmord an Kim Jong-nam hat ein Gutachter eine der beiden Angeklagten stark belastet. Er habe auf dem ärmellosen T-Shirt, das die verdächtige Indonesierin Siti Aishah (29) bei ihrer Festnahme trug, Spuren des Nervengases VX gefunden, sagte Chemiker Raja Subramaniam am Donnerstag (Ortszeit) vor Gericht, wie die malaysische Zeitung "Astro Awani" berichtete.

Kim Jong-nam war der Halbbruder von Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un und der älteste Sohn des langjährigen Machthabers Kim Jong-il (1941-2011) aus einer früheren Ehe.

Den beiden Frauen - Aishah und der Vietnamesin Doan Thi Huong (25) - wird vorgeworfen, Kim Yong-nam Mitte Februar auf dem Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengas VX ermordet zu haben. Das Gift wird von den Vereinten Nationen als Massenvernichtungsmittel eingestuft.

Den beiden mutmaßlichen Haupttäterinnen droht die Todesstrafe. Sie stehen seit Montag vor Gericht. Beide plädierten auf nicht schuldig. Sie gaben bisher immer an, von Fremden angeheuert worden zu sein. Angeblich dachten sie, sie müssten ihrem Opfer für eine Art "Versteckte Kamera" eine ungefährliche Substanz in Gesicht drücken. Vermutet wird, dass der Anschlag auf das Konto des nordkoreanischen Geheimdienstes geht.

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