Mission "Meereswächter" startet im Mittelmeer

Auch der Luftraum soll überwacht werden.
NATO kämpft ab Oktober Mithilfe von Schiffen und Flugzeugen gegen Terror und Schlepper.

Aus "Operation Aktives Bemühen" wird "Meereswächter": 15 Jahre nach dem 11. September 2001 verabschiedet sich die NATO von ihrem Einsatz "Active Endeavour" im Mittelmeer, den sie als unmittelbare Reaktion auf die Terroranschläge in New York gestartet hatte. Nachfolger wird die Mission "Sea Guardian". Auch ihr Ziel ist der Kampf gegen den Terror - und gegen das Schleppergeschäft im Mittelmeer.

Beschlossen worden war "Sea Guardian" vom NATO-Gipfel im Juli in Warschau. Mithilfe von Schiffen und Flugzeugen - einschließlich den Awacs-Aufklärern - soll kontinuierlich ein umfassendes Lagebild erstellt werden. Schiffe dürfen bei Terrorverdacht kontrolliert und durchsucht werden. Der Einsatz richtet sich unter anderem gegen dschihadistische Organisationen wie den "Islamischen Staat" (IS).

Mission "Meereswächter" startet im Mittelmeer
A NATO AWACS (Airborne Warning and Control Systems) aircraft is seen taking-off for a flight to Romania from the AWACS air base in Geilenkirchen, near the German-Dutch border in this April 16, 2014 file photo. The head of NATO said on January 28th, 2016 that the United States has requested the alliance's help in fighting Islamic State in the Middle East by providing surveillance planes called the Airborne Warning and Control System (AWACS).REUTERS/Francois Lenoir/Files

Mittelmeer und Straße von Gibraltar

Der Aktionsradius von "Sea Guardian" umfasst das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar und ihre Zugänge sowie den Luftraum darüber. Die NATO plant den Beginn des Einsatzes für Oktober. Das Verteidigungsbündnis will bei seinem Einsatz grundsätzlich mit anderen Mittelmeer-Missionen kooperieren. So soll zum einen die EU-Mission "Sophia" logistisch unterstützt und mit Daten versorgt werden. Ziel von "Sophia" ist der Kampf gegen Menschen- und Waffenschmuggler vor der libyschen und italienischen Küste.

Hilfe soll auch den maritimen NATO-Einsatzverbänden in der Ägäis geleistet werden, die dort die Flucht von der Türkei nach Griechenland eindämmen sollen. Wie genau diese Kooperationen aussehen sollen, ist aber noch offen.

Kooperation mit EU-Operation "Sophia"

Die geplante Zusammenarbeit zwischen "Sophia" und "Sea Guardian" wird einerseits als die lange vermisste Annäherung zwischen EU und NATO begrüßt. Zugleich stößt diese Verzahnung auf Kritik. Ein Vorwurf lautet, Flüchtlinge sollten mit militärischen Mitteln von Europa ferngehalten werden. Ein anderer, die NATO wolle das Mittelmeer zu ihrem Hoheitsgebiet erklären.

Kommentare