Migration aus Afrika: Merkel fordert Geduld

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Am Wochenende wurden mehr als 3.000 Menschen geborgen. Deutsche Kanzlerin erklärt zu den Problemen: "Ein längerer Atem wird notwendig sein."

Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel hat zu Geduld mit den Flüchtlingskonzepten der EU gemahnt, auch wenn immer mehr Migranten über das Mittelmeer nach Europa streben. Es gehe um eine langfristige Entwicklung, "und da wird auch ein längerer Atem notwendig sein", sagte Merkel am Dienstag nach einem Treffen mit dem Präsidenten von Burkina Faso, Roch Marc Kabore, in Berlin.

Notwendig seien aber auch "sehr entschiedene Bemühungen in Libyen, vor allen Dingen eine politische Ordnung wieder herzustellen". Trotz mehrerer politischer Gipfel zur Migration begeben sich immer noch Tausende Menschen von Libyen aus auf die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa. Am Wochenende wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 3.000 Menschen bei mehr als 20 Operationen geborgen.

Die von Libyen ausgehende Migration habe in vielen Fällen wirtschaftliche Gründe, sagte Merkel. Schon im Herbst seien Hunderttausende in dem Land gewesen, die eine Überfahrt nach Europa geplant hätten.

Komplexe Lösungen nicht über Nacht umsetzbar

Wenn nun Migrationspartnerschaften wie etwa mit Niger aufgelegt werden sollten, brauche es eine gewisse Zeit, ehe man Lebensmöglichkeiten für die Menschen vor Ort geschaffen habe. "Das geht nicht innerhalb von wenigen Monaten."

Vorrangig sei es nun, eine politische Ordnung in Libyen herzustellen und das Land zu stabilisieren. Sie sei froh, dass Ägypten, Algerien und Tunesien in diesem Zusammenhang die Initiative ergriffen hätten. "Aber auch das ist nichts, was innerhalb von vier Wochen gelöst wird. Sondern das ist ein komplizierter Prozess."

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