Pammesberger: "Keine Selbstzensur durch Angst"

Auch er hat zuletzt den radikalen Islam, seine Prediger und seinen Konflikt mit westlichen Gesellschaften in seinen Zeichnungen zum Thema gemacht. Was Kritik an Religionen – ob in Karikatur oder Satire – betrifft, hat KURIER-Karikaturist Michael Pammesberger eine absolut klare Haltung: "Das muss eine Religion aushalten, und zwar ohne Einschränkung. Es gibt kein Gesetz, das untersagt, religiöse Motive zu zeichnen. Religiöse Verbote, wie etwa jenes, den Propheten Mohammed zu zeichnen, gelten ausschließlich für die Mitglieder dieser Religion – und dürfen nicht auf die Allgemeinheit ausgeweitet werden."
Für den prominenten Zeichner, der Mittwoch Abend auch am Runden Tisch im ORF mitdiskutieren wird, "hat das Recht auf Meinungsfreiheit Vorrang". Das müsse von einer demokratischen Gesellschaft auch geschlossen und mit aller Deutlichkeit verteidigt werden. "Da muss man auch jene gemäßigten Vertreter von Religionen konsequent in die Schranken weisen, die versuchen, diese Freiheit zu beschränken, indem sie vor allzu heftiger Provokation und negativen Reaktionen warnen."
Kirche nicht anders

Die gesetzlichen Normen, die in Ländern wie Österreich die freie Meinungsäußerung schützen, sieht Pammesberger nicht in Gefahr. Die liegt für den Zeichner eher im gesellschaftlichen Klima: "Wir spüren einen wachsenden Druck, Provokationen in dieser Richtung zu vermeiden. Es wächst die Gefahr einer Selbstzensur durch Angst. Da entsteht eine Schere im Kopf."
Und die, da lässt der KURIER-Karikaturist an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, dürfe man auf keinen Fall aufgehen lassen:"Es darf nicht sein, dass wir aus Angst vor Radikalen gewisse Dinge einfach nicht mehr tun oder sagen."
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