USA

Mexiko wird Trumps Mauer nicht bezahlen

Pena Nieto
"Natürlich wird Mexiko nicht für die Mauer bezahlen", so Mexikos Präsident Peña Nieto.

Mexiko stellt sein Verhältnis zu den USA unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump angesichts eines drohenden Wirtschaftsschocks komplett zur Disposition. „Alle Themen unserer bilateralen Beziehungen liegen auf dem Tisch, einschließlich Sicherheit, Migration und Handel“, sagte Präsident Enrique Pena Nieto am Mittwoch vor Diplomaten in Mexiko-Stadt. Er strebe eine Einigung an, von der sowohl sein Land als auch die USA profitierten. So werde Mexiko unter anderem mehr in die Sicherung der gemeinsamen Grenze investieren. "Natürlich wird Mexiko nicht für die Mauer bezahlen", so Peña Nieto. Er richtete im Gegenzug die Forderung an Trump, den Waffenschmuggel von den USA nach Mexiko zu unterbinden und den Fluss von Geldern aus der organisierten Kriminalität zu stoppen.

Spielraum für Verhandlungen

Pena Nieto versucht, Spielraum für Verhandlungen mit Trump zu gewinnen. Der designierte US-Präsident hat damit gedroht, das für Mexiko wirtschaftlich zentrale Freihandelsabkommen Nafta zu kippen, wenn er nicht bessere Bedingungen für die USA zugestanden bekommt. Trump hat den Pakt als Katastrophe bezeichnet und ihn verantwortlich gemacht für die Verlagerung Tausender Industriejobs in das Nachbarland. Am Mittwoch kündigte er auf seiner ersten Pressekonferenz seit fast einem halben Jahr eine Grenzsteuer für Firmen an, die in Mexiko und anderen Ländern Produkte für den US-Markt produzieren, etwa die Autobranche. Gleichzeitig bekräftigte er sein Wahlkampfversprechen, so schnell wie möglich eine Mauer an der Grenze zu bauen. Mexiko werde die USA für die Kosten entschädigen, gab er sich gewiss.

USA wichtigster Handelspartner

Die USA sind Mexikos wichtigster Handelspartner. 80 Prozent der Exporte gehen in die Vereinigten Staaten. Wegen Trumps Ankündigungen steht die mexikanische Währung seit Wochen unter massivem Druck. Pena Nieto kündigte daher an, sein Land werde versuchen, die Abhängigkeit von den USA zu verringern. Die Wirtschaftsbeziehungen zu Asien und südamerikanischen Ländern wie Brasilien und Argentinien sollen ausgebaut werden. Handelsgespräche mit der Europäischen Union will Pena Nieto möglichst binnen zwölf Monaten zum Abschluss bringen.

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