Damaskus: Selbstmordanschlag in Moschee
Ein Selbstmordattentäter hat sich am Donnerstag in einer Moschee der syrischen Hauptstadt Damaskus in die Luft gesprengt und 42 Menschen mit in den Tod gerissen. Wie das staatliche Fernsehen am Abend unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete, waren unter den Todesopfern auch der bekannte regierungstreue Geistliche Mohammed Said Ramadan al-Buti und dessen Enkelsohn. 84 weitere Menschen wurden verletzt.
Verurteilung
Ahmed Moaz al-Khatib, Führungsmitglied der Nationalen Koalition der Assad-Gegner und selbst geistlicher Würdenträger, verurteilte in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP "entschieden die Ermordung" des Geistlichen. "Wer das getan hat, ist ein Krimineller - und wir verdächtigen das Regime", sagte er. Das gelte auch für den vor wenigen Tagen getöteten Geistlichen Riad al-Saad.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, bei dem Selbstmordanschlag habe es dutzende Verletzte gegeben. Der staatliche Fernsehsender Al-Ikhbariya zeigte Bilder aus dem Inneren der Moschee: Leichen lagen auf dem blutbefleckten Teppich, Körperteile waren über den Boden verstreut. Rettungskräfte kamen mit grauen Leichensäcken aus dem Gotteshaus.
Der sunnitische Geistliche Al-Buti war durch regelmäßig vom Fernsehen übertragene Freitagsgebete in Syrien bekannt. Er wurde 1929 geboren und war Inhaber eines Doktortitels in Islamwissenschaften der renommierten Kairoer Al-Azhar-Universität. Den sunnitischen Regierungsgegnern war al-Buti verhasst, im Juli 2011 jagten sie ihn aus einer anderen Moschee in Damaskus. Sie kreideten ihm an, dass er in einer Predigt sagte, die meisten Menschen, die zum Freitagsgebet kämen und anschließend demonstrierten, wüßten nicht, was Beten heißt.
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