USA

Malala über Trump: "Kommentare voller Hass"

Malala Yousafzai
Die Friedensnobelpreisträgerin kritisiert die "diskriminierenden" Forderungen des US-Republikaners scharf.

Nach der "kleinen" Fernsehdebatte der republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber ist die Forderung des in Umfragen führenden Milliardärs Donald Trump nach einem Einreiseverbot für Muslime auf breite Kritik gestoßen. Empört kommentierte die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai die Aussagen des umstrittenen Republikaners.

"Es ist wirklich tragisch, wenn man diese Kommentare hört, die voller Hass sind und aus denen eine Überzeugung spricht, die andere diskriminiert", sagte die Friedensnobelpreisträgerin am Rande einer Veranstaltung, bei der der 134 Schüler gedacht wurde, die bei einem Anschlag auf eine pakistanische Schule vor einem Jahr gestorben waren. Die Pakistanerin Malala Yousafzai überlebte 2012 nur knapp einen Anschlag der Taliban in ihrer Heimat.

Einen Hinweis, wie man aus ihrer Sicht Terrorismus bekämpfen könne, ohne eine ganze Religion zu diskriminieren, und ohne Menschen noch mehr zu radikalisieren hat Yousafzai für Trump: "Wenn wir Terrorismus erfolgreich bekämpfen wollen, dann müssen wir ihm Bildung entgegensetzen. Nur so können wir einer Geisteshaltung beikommen, die Hass predigt", sagte sie einem Bericht der Welt zufolge.

"Seine Äußerungen sind spaltend, dumm und falsch"

"Donald Trump hat die eine Sache gemacht, die man nicht machen kann: Dem Islam selbst den Krieg zu erklären", sagte der Senator Lindsey Graham in der Nacht zum Mittwoch in Las Vegas. Noch weniger Verständnis für die Aussagen Trumps hat man in Großbritannien. "Seine Äußerungen sind spaltend, dumm und falsch, und wenn er in unser Land käme, wären wir alle gegen ihn", sagte Großbritanniens Premier Cameron am Mittwoch im britischen Parlament. Rund fünf Prozent der britischen Bevölkerung sind Muslime. Die muslimische Abgeordnete von der oppositionellen Labour-Partei, Tulip Siddiq, wies am Mittwoch im Parlament darauf hin, dass Menschen, die als "nicht-förderlich für das Allgemeinwohl" angesehen würden, nach geltendem Recht nicht nach Großbritannien einreisen dürften. "Sollten wir bei milliardenschweren Politikern eine Ausnahme machen?", fragte sie.

Einreiseverbot für Trump

Cameron äußerte sich mit Blick auf eine Petition, in der mehr als 560.000 Unterzeichner ein Einreiseverbot für Trump ins Vereinigte Königreich fordern. Cameron erwiderte, es sei richtig, Hassprediger an einer Einreise zu hindern, er sei aber nicht für ein Einreiseverbot für Trump. "Ich stimme mit ihr überein, dass es richtig ist, dass wir Menschen ausschließen, wenn sie radikalisieren oder den Extremismus fördern", sagte Cameron. "Bei Donald Trump stimme ich nicht mit ihr überein."

Donald Trump hatte vergangene Woche die "vollständige und komplette Schließung" der US-Grenzen für Muslime gefordert. Damit reagierte er auf den Anschlag im kalifornischen San Bernardino, bei dem ein offenbar dem radikalen Islam anhängendes Ehepaar 14 Menschen getötet hatte.

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