Maduro: Putsch "wurde niedergeschlagen"

Nicolas Maduro
Während die Proteste unvermindert weitergehen, sieht der Präsident die Drahtzieher weiter im Ausland.

Venezuelas linker Staatschef Nicolas Maduro hat die exzessiven Proteste gegen seine Regierung erneut als Umsturzversuch bezeichnet - dieses Mal aber sagte er, der Putsch sei bereits vereitelt worden. "Der terroristische Staatsstreich ist niedergeschlagen", so Maduro am Montag bei einer Veranstaltung im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas. Bei den Protesten kamen seit Mitte Februar 21 Menschen ums Leben. Mehr als 1.000 Demonstranten wurden verletzt oder festgenommen. Die meisten sind aber wieder auf freiem Fuß. Venezuelas Außenminister Elias Jaua forderte indes Panama auf, sich nicht in innere Angelegenheiten seines Landes einzumischen, wenn es an einer Normalisierung der bilateralen Beziehungen interessiert sei. Caracas hatte vorige Woche die diplomatischen Beziehungen zu Panama abgebrochen. Hintergrund war eine von Panama gestartete und von Venezuela massiv kritisierte Initiative bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) für eine Sondersitzung zu den seit Wochen andauernden landesweiten Unruhen in Venezuela. Jaua warf auch den USA erneut vor, die Proteste der Opposition zu fördern.

Ärzte protestieren

Maduro: Putsch "wurde niedergeschlagen"
Anti-government medical students scuffle with national policemen during a march demanding medical supplies for hospitals in Caracas March 10, 2014. As violent protests in Venezuela alienate moderates in the opposition and show no signs of toppling President Nicolas Maduro, the socialist leader's call for talks is deepening divisions between his rivals. The country's worst civil unrest in a decade has killed at least 20 people, including supporters of both sides and members of the security forces, since early last month. REUTERS/Tomas Bravo (VENEZUELA - Tags: POLITICS CIVIL UNREST)
In den Chor der Demonstranten stimmten nun auch hunderte Ärzte und Medizinstudenten ein: Sie gingen gegen Engpässe in Krankenhäusern auf die Straße. Die Demonstranten versammelten sich am Montag in weißen Kitteln auf einem Platz in der Hauptstadt Caracas. "Nicht nur Kugeln töten, sondern auch der Mangel an Medikamenten", stand auf einem Plakat.

Als die Demonstranten mit einer riesigen venezolanischen Flagge zum Sitz des Vize-Präsidenten im Stadtzentrum ziehen wollten, wurden sie von Sicherheitskräften gestoppt. Nach Angaben der Behörden war der Protestzug nicht genehmigt worden. Für eine Demonstration von Regierungsanhängern nur wenige Straßen weiter gab es keine Einschränkungen. Auch in anderen Städten Venezuelas kam es wieder zu Protestkundgebungen gegen Maduros Regierung, im Osten von Caracas auch zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei. Radikale Protestierende warfen Steine und Brandsätze. Die Polizei setzte Tränengas und Schrotgewehre ein, um die Demonstranten auseinander zu treiben.

Die Unruhen griffen inzwischen laut Angaben der nationalen Bischofskonferenz auch auf Kirchen über. Mehrere Gotteshäuser, die im Zentrum der Unruhegebiete lägen, seien von bewaffneten Gruppen angegriffen worden, meldete Kathpress am Montag. In Santa Barbara in der Provinz Merida sei sogar ein voll besetztes Gotteshaus während der Messe attackiert worden.

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