Macron will Arbeitsrecht lockern

Emmanuel Macron muss den Arbeitsmarkt auf Vordermann bringen.
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit Lockerung der Bestimmungen gefordert - Präsident setzt auf Verordnungen.

Im Bemühen um eine Lockerung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Dienstag mit Vertretern von Gewerkschaften und Unternehmen zusammengetroffen. Laut dem Verband der kleinen und mittleren Unternehmen (CPME) kündigte Macron eine "große Beratung" bis Mitte Juni an.

Macron hatte im Wahlkampf angesichts der hohen Arbeitslosigkeit eine Lockerung des Arbeitsrechts gefordert. Er setzt auf Verordnungen, mit denen er sich lange parlamentarische Debatten ersparen will.

Schnelle Reform

Das Gesetz über die Verordnungen soll es demnach im September geben. Mit seinem Fahrplan kommt Macron den Unternehmern entgegen, die wie der Chef des Unternehmerverbands Medef, Pierre Gattaz, auf eine rasche Umsetzung der Maßnahmen drängen. Macrons Premierminister Edouard Philippe hatte sich am Wochenende ebenfalls für eine schnelle Arbeitsrechtsreform ausgesprochen.

Der Chef der sozialdemokratisch ausgerichteten Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger, forderte den Staatschef dagegen auf, nichts zu überstürzen und "genügend Zeit für die notwendige Beratung" zu lassen.

Macron will unter anderem die Bestimmungen für die 35-Stunden-Woche aufweichen. Ein ähnlicher Vorstoß seines Amtsvorgängers François Hollande hatte im vergangenen Jahr Streiks und monatelange Massenproteste ausgelöst. Macron war damals Wirtschaftsminister unter Hollande.

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