Parteichef Xi wünscht sich "blauen Himmel"

In Peking standen wegen des Parteitages der Kommunistischen Partei alle Baustellen still. Trotzdem war die Stadt die ganze Woche über in Feinstaubnebel gehüllt.

In China hat die Kommunistische Partei ihr Ziel verfehlt, den Parteikongress in einer smogfreien Stadt abzuhalten. Einer am Freitag veröffentlichten Studie zufolge ist Luftverschmutzung stark gesundheitsgefährdend, und auch Chinas Staatschef Xi Jinping hatte dem Smog beim Kongressauftakt am Mittwoch den Kampf angesagt.

Doch obwohl in Peking Baustellen stillstanden, Imbisse kein Grillfleisch servierten und auch hunderte Kilometer entfernte Fabriken Zwangspausen einlegten, war die Stadt die gesamte Woche über in Feinstaubnebel gehüllt.

"Kampf für blauen Himmel"

Bewohner der chinesischen Hauptstadt kamen bei großen Parteiveranstaltungen sonst oft in den Genuss mehrerer smogfreier Tage, als die größten Feinstaubschleudern abgeschaltet wurden. Doch nach Angaben der US-Botschaft in Peking lag die Konzentration sogenannter PM2,5-Partikel, die tief in die Lunge eindringen und deshalb besonders gesundheitsgefährdend sind, am Freitagnachmitag bei 115 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge liegt der Schwellenwert bei 25 Mikrogramm für 24 Stunden.

Chinas nationale Behörde für Luftqualität machte in ihrer Vorhersage für Samstag niedrigen atmosphärischen Druck, schwache Winde und "mittlere bis starke Schadstoffemissionen" für die aktuelle Feinstaubbelastung verantwortlich.

Xi hatte in seiner Auftaktrede gefordert, Umweltverschmutzung "an der Quelle vorzubeugen, die Maßnahmen gegen Luftverschmutzung fortzuführen und den Kampf für den blauen Himmel zu gewinnen". Für den Parteitag muss das Vorhaben als gescheitert angesehen werden.

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