London verweigert Hilfe für Bootsflüchtlinge
Dieser Schritt war offensichtlich sogar der britischen Regierung ein wenig peinlich. Lediglich schriftlich formulierte das Außenministerium seine Antwort auf eine parlamentarische Antwort. Der Inhalt des Schreibens, das der Tageszeitung The Guardian unglücklicherweise zugespielt wurde, ist aber mehr als deutlich:"Wir unterstützen keine der geplanten Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer".
Kein Geld nach Brüssel
Doch Frontex ist nicht die einzige EU-Kasse, in die London vorerst nicht mehr einzahlen will. Seit dem EU-Gipfel der Vorwoche streitet die konservativ geführte Regierung von Premier Cameron um weit größere Summen. Genauer gesagt, 2,1 Milliarden Euro. So groß wäre die Nachzahlung, die Großbritannien pünktlich Anfang Dezember an die EU leisten müsste. Grund ist das britische Wirtschaftswachstum, das die Prognosen übertroffen hat, und so den EU-Mitgliedsbeitrag erhöht.
Der Premier, der erst bei den letzten EU-Budgetverhandlungen die Beibehaltung des inzwischen 30 Jahre gültigen Briten-Rabattes, erstritten hatte, weigert sich kategorisch. "Wir zahlen keine zwei Milliarden nach Brüssel", donnerte er zu Wochenbeginn im Londoner Unterhaus. Erste Vorzeichen des Wahlkampfes für die Unterhauswahlen im nächsten Frühjahr – und den werden EU-feindliche Töne dominieren.
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