Lohngleichheit: Was verdienen die Männer?

Mehr 20 Prozent mehr für Männer
In Deutschland entflammte ein Streit über die Informationspolitik in Unternehmen. Was sagen Sie?

In der deutschen Bundesregierung ist man uneins: Ab wann müssen Frauen wissen, wieviel ihre männlichen Kollegen im Vergleich verdienen? In diesem Punkt ist der Koalitionsvertrag vage formuliert - es soll eben die schlechtere Bezahlung von Frauen gegenüber Männern abgebaut werden. Über das Wie gibt es allerdings Differenzen.

Aus Sicht der CDU sollen Arbeitnehmer erst in Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern Auskunft über die Gehaltshöhe ihrer Kollegen erhalten können. Die SPD mit Familienministerin Manuela Schwesig interpretiert die Vereinbarung dagegen so, dass sie weitaus mehr Betriebe beträfe. Ansonsten würden rund 80 Prozent der Frauen von der Regelung ausgeschlossen. Unionsfraktionschef Volker Kauder hatte Schwesig vorgeworfen, mit ihrem Entwurf weit über den Koalitionsvertrag hinausgegangen zu sein. „Das machen wir nicht mit“, hatte er angekündigt.

Auch Kanzlerin Angela Merkel will hier der SPD offenbar nicht entgegenkommen, wie der Spiegel berichtet. Dabei geht es um die Frage, inwieweit Frauen Auskunft darüber bekommen können, wie viel Geld ihre männlichen Kollegen bekommen. Der Koalitionsvertrag werde eins zu eins umgesetzt, habe Merkel bei einem Unionstreffen deutlich gemacht.

Nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamtes verdienten Frauen 2015 im Schnitt (bezogen auf das Stundenentgelt) 21 Prozent weniger als Männer. Im Osten lag die Differenz bei 8 Prozent, im Westen bei 23 Prozent. In Österreich ist der Einkommensunterschied übrigens mit knapp 23 Prozent einer der höchsten in der EU.

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