Libyen: Streitkräfte erobern Sirte-Hafen

Seit 2014 hatten sich Extremisten in Sirte festgesetzt.
Jihadisten verlieren an Boden in Gaddafis Heimatstadt.

Die libyschen Regierungskräfte haben den Hafen der Küstenstadt Sirte von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Die Streitkräfte der Regierung der Nationalen Einheit hätten am Freitagabend nach heftigen Kämpfen die Kontrolle über den Hafen im Osten der Stadt sowie mehrere angrenzende Viertel übernommen, sagte der Regierungsvertreter Reda Issa am Samstag einer Nachrichtenagentur.

Wichtiges Lager des libyischen IS-Ablegers

Elf Kämpfer seien getötet worden, zumeist durch IS-Scharfschützen. Sirte ist die wichtigste Basis des libyschen Ablegers der IS-Miliz in dem nordafrikanischen Land. Die Jihadisten hatten sich 2014 in der Heimatstadt des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi festgesetzt und vor einem Jahr die Stadt ganz unter ihre Kontrolle gebracht. Die Extremistengruppe hatte dabei vom allgemeinen Chaos profitiert, das in Libyen seit dem Volksaufstand herrscht, der im Herbst 2011 zum Sturz und dem Tod Gaddafis führte.

Die Kräfte der Einheitsregierung, die vorwiegend aus Milizen aus der Küstenstadt Misrata bestehen, waren am Mittwoch mit Unterstützung von Luftwaffe und Artillerie nach Sirte eingedrungen. Laut Issa haben die Regierungstruppen nun die Jihadisten in einem Gebiet zwischen dem Norden und dem Zentrum der Stadt eingekreist. Sirte war eine Hochburg der Gaddafi-Anhänger und nach seinem Sturz ein Schwerpunkt des Widerstands gegen die neuen Machthaber.

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