Parlamentarier wohnen auf Fähre

Machtkampf mit Islamisten: Das neue Parlament tagt in Tobruk an der ägyptischen Grenze.

In Tripolis regiert die Gewalt, nicht erst, seit Libyens Hauptstadt Ende August in die Hände islamistischer Milizen gefallen ist. Das im Juni gewählte, neue Parlament tagt in Tobruk an der ägyptischen Grenze. Möglich ist das durch ein Schiff im Hafen der Stadt, der noch unter Regierungskontrolle ist: Auf der griechischen Autofähre "Elyros", die vom Parlament samt Besatzung gechartert wurde, sind laut der britischen Zeitung Guardian 115 der 200 Abgeordneten und deren Angehörige untergebracht. Die übrigen Abgeordneten bleiben wegen Einschüchterungen, logistischen Problemen oder aus Protest fern.

Reduziert sich die Zahl der Abgeordneten weiter, droht das Parlament seine Legitimation zu verlieren. Es ist durch die Islamisten ohnehin geschwächt. Diese haben neben Tripolis auch Bengasi und Derna erobert. Vor Kurzem trat das abgesetzte alte Parlament, das im Gegensatz zum neuen von Islamisten dominiert war, zusammen und kürte einen Gegen-Premier.

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