Gaddafi-Sohn Saadi in libyschem Gewahrsam

Al-Saadi al-Gaddafi
Niger hat den Sohn des 2011 umgekommenen libyschen Diktators ausgeliefert.

Der Sohn des 2011 ums Leben gekommenen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, Al-Saadi al-Gaddafi, befindet sich in libyschem Gewahrsam. Niger, wohin Al-Saadi al-Gaddafi nach der Entmachtung seines Vaters geflüchtet war, habe ihn ausgeliefert, erklärte die libysche Regierung am Donnerstag.

Al Saadi Gaddafi sei in Tripolis angekommen, hieß es in einer Erklärung der Regierung. Bis 2003 führte Al-Saadi eine Eliteeinheit im Kampf gegen Islamisten in Libyen, dann ging er als Fußballprofi nach Italien. Er stand dort bei mehreren Erstligamannschaften unter Vertrag, kam aber kaum zum Einsatz, bevor er sich nach Doping-Vorwürfen verabschieden musste. Er steht auf der Fahndungsliste von Interpol, Niger verweigerte bisher seine Auslieferung.

Tödliche Hinterlassenschaft

Abseits dessen findet am Donnerstag in Rom eine internationalen Libyen-Konferenz statt. Dabei wollen Deutschland und Frankreich bei der Sicherung unkontrollierter Waffenbestände eng zusammenarbeiten. Geplant sind an verschiedenen Standorten in Libyen der Aufbau provisorischer Waffenlager auf Basis speziell gesicherter Schiffscontainer. "Eine der schwierigsten Aufgaben ist dabei der Umgang mit der tödlichen Hinterlassenschaft der Waffen- und Munitionsbestände des Gaddafi-Regimes. Von diesem größtenteils unkontrollierten Material gehen Gefahren für die Stabilität in der gesamten Region aus. Deutschland und Frankreich haben daher beschlossen, dieses Problem mit einem gemeinsamen Projekt anzugehen", kündigte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier an.

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