Kuba: Keine Beweise für Akustik-Attacken

22 US-Botschaftsmitarbeiter in Havanna litten an mysteriösen Ohrenleiden.

Die kubanischen Behörden haben nach eigenen Angaben keine Hinweise gefunden, dass US-Diplomaten in Havanna Ziele von akustischen Angriffen geworden sind. Entsprechende Vorwürfe hatte zuvor die Regierung in Washington erhoben.

"Es konnten weder mögliche Täter noch Personen mit einer entsprechenden Motivation, Intention oder mit den Mitteln, um solch eine Aktion durchzuführen, ermittelt werden", hieß es am Donnerstag im Staatsfernsehen. Seit November vergangenen Jahres waren 22 US-Diplomaten in Kuba an mysteriösen Ohrenleiden erkrankt. Einige der Betroffenen hätten dauerhaft ihr Gehör verloren, teilte das US-Außenministerium mit. Andere Symptome seien Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen gewesen.

Botschaftspersonal abgezogen

In US-Medien war von gezielten Akustik-Attacken auf die Diplomaten die Rede. Die Vereinigten Staaten zogen daraufhin rund die Hälfte ihres Botschaftspersonals aus Havanna ab und verwiesen ihrerseits 15 Mitarbeiter der kubanischen Botschaft in Washington des Landes.

Die kubanischen Behörden beschwerten sich, dass ihnen kein Zugang zu den Betroffenen und zu den medizinischen Akten gewährt werde. "Das sind Ermittlungen, die immer noch andauern. Um sie zum Erfolg zu führen, sind wir auf die Zusammenarbeit mit den US-Behörden angewiesen", sagte der Leiter der Ermittlungsgruppe im Innenministerium, Oberstleutnant Francisco Estrada.

Die USA und Kuba hatten sich in den vergangenen Jahren eigentlich wieder angenähert. Unter US-Präsident Donald Trumps Vorgänger Barack Obama leiteten beide Regierungen eine Wende in ihrem jahrzehntelang zerrütteten Verhältnis ein. Im Sommer 2015 nahmen sie wieder diplomatische Beziehungen auf.

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